Hallo,

ich habe mir für dieses Jahr ab Anfang August auch mal diese bekannte Tour vorgenommen.
Hab soweit auch schon vieles an Ausrüstung zusammen, einige Fragen blieben jedoch noch über.

1. Zu den Stiefeln habe ich zwar schon viel gelesen, konnte mich jedoch noch nicht wirklich entschieden. B/C Stiefel sollten es ja schon sein, habt ihr da spezielle Empfehlungen? Würde ungern mehr als 200€ ausgeben.

2. Wie sieht es aus mit Verpflegung tagsüber, was sollte ich da mitnehmen? Das Frühstück auf den Hütten ist ja meistens auch nicht so reichhaltig bzw. nicht günstig genug um sich den ganzen Tag damit einzudecken.

3. Was sollte man so an Bargeld mit sich herumtragen? Kann das schlecht abschätzen, vorallem an den Tagen in den Alpen wo es länger keine Geldautomaten gibt.

Danke schonmal für eure Antworten!

Hi Jonas,

zu den Schuhen kann man immer nur sagen - probieren. Mehrere Hersteller und Modelle. Am besten am Nachmittag ausprobieren, wenn die Füße warm sind und gut eingelaufen vom Tag, dann mit entsprechenden Socken. Ich würde es nicht an 20 Euro hin oder her festmachen, der Trip wird sowieso teuer und an den Schuhen ist am falschen Ende gespart. B/C-Stiefel sind voll okay und dann gut einlaufen! Blasenpflaster und Moosgumme mitnehmen! Und für den Abend ein Paar dünne Flip-flops. Der Rucksack sollte im übrigen mit genauso viel Bedacht gewählt werden, ich hatte einen aus einem Outlet, der für mich scheinbar nicht geeignet war von der Form her und habe gelitten wie Hund.

Verpflegung gibt es im Voralpenland bis Lengries, in Hall, Stein (St. Jakob), Vintl, Alleghe und Belluno (da war dann für uns Schluss). Wir haben immer ein paar Müsliriegel guter Qualität dabei gehabt, 2 Äpfel und ein paar Vitamin/Mineral-Brausetabletten um das Wasser aufzupeppen und manchmal ein Stück Speck. (Beachte Gewicht!!)

Bankomaten haben wir Lenggries, Hall, Pfunders, Vintl, Alleghe und Belluno gefunden - es gibt aber auch auf vielen Hütten die Möglichkeit mit Karte zu bezahlen (u. a. Karwendelhaus, Lizumerhütte, Olperer Hütte, Kreuzwiesenhütte, Rifugio Tome).

Guten Weg und gutes Wetter!

Hallo Jonas,

was Schuhe und Rucksack angeht, gebe ich Doris & Siegfried absolut recht. Geh am besten zum Ausrüster deines Vertrauens und lass dich beraten. Ich hatte das Glück, dass die Stiefel, die mir wie angegossen passten, zu der Zeit im Sonderangebot waren - 130 statt 220 Euro. Da hab ich glatt zugeschlagen.

Thema Verpflegung: Das hängt ganz von deinen Bedürfnissen ab. Meine Mitwandererin Freya und ich hatten so gut wie nie das Bedürfnis, mittags einzukehren. Dafür haben wir abends oftmals zweigängig reingehauen. Zum Frühstück: Tatsächlich ist das Frühstücksangebot generell sehr teuer und gerade in Italien nicht sehr reichhaltig. Aus diesem Grund haben wir uns frühstücksmäßig aus dem Rucksack versorgt: Brot (lass dich da auch ruhig von den Bäckern beraten, welches lange im Rucksack hält), als Notration Knäckebrot, Dosenleberwurst, unterwegs in den Pensionen/Gasthöfen/Hotels mitgenommene Nutella, Marmelade, Honig in Hotelgröße und Speck geben eine durchaus solide Grundlage. Und wenns doch mal zu wenig war, haben wir vor- oder nachmittags die oftmals preiswerte (mit 6-12€ nicht unbedingt günstig, aber den Preis definitv wert) Brettljause auf den Unterwegsalmen und -hütten genossen. Sowieso sind wir zumindest immer, wenn es möglich war, auf ein Glas frische (Butter-)Milch eingekehrt, und das gibt auch schon einen gehörigen Energieschub. Ich - normalerweise Vielesser - konnte es garnicht glauben, dass mir dieses selbst zusammengeschusterte Frühstück tatsächlich ausreicht. Käse wäre auch toll und reichhaltig gewesen, ich hatte allerdings Bedenken wegen der Haltbarkeit. Nächstes Mal werd ich das aber ausprobieren. Die Krönung war natürlich (aber das ist Luxus!), dass Freya einen Kocher dabeihatte und wir so täglich unseren Guten-Morgen-Kaffee in freier Natur genießen konnten.
Was darüber hinaus als Snack mitgenommen wird, musst du an deine persönlichen Bedürfnisse anpassen. Ich kann dir nur raten, nicht ausschließlich auf die Kalorien zu schauen, die das Produkt liefert, sondern auch den psychologischen Aspekt einer Zwischenmahlzeit zu berücksichtigen. Egal, wie gut und qualitativ Freyas Müsliriegel waren, ich war einfach viel zufriedener und gestärkter von einer (weniger reichhaltigen) Kaminwurzn - Fleisch motiviert mich besser. Freya hingegen war überglücklich, als wir uns in Weitental einmal Trauben gekauft haben - wegen der Vitamine.

Geldmäßig habe ich zwischen zwei Automaten ca. 250-400€ verbraucht. Ich hab es allerdings als problemlos empfunden, 700€ bar mitzunehmen. Da hatte ich im Zug noch die größte Angst darum.

Viele Grüße

Frank