Alpenüberquerung mit Kindern
Lukas, Dienstag, 19. Februar 2013, 09:09 (vor 4296 Tagen)
Hallo zusammen,
ich bin vor ein paar Jahren mit Zelt über die Alpen gewandert. Das hat neben einigen "Qualen" vor allen Dingen eine große Freude bereitet. Komfort gering, Eindrücke maximal.. Nun bin ich Vater von zwei Kindern, 1 und 4 Jahre alt.
Meine Sehnsucht nach Weitwanderungen kann ich derzeit daher nicht nachgehen (möchte nicht mehrere Wochen von der Familie getrennt sein). Ab welchem Kinderalter haltet ihr es für vertretbar, wenn die Kinder bei so großen Touren mitwandern (komplette Überquerung am Stück, ca. 4 Wochen, auch Übernachtung im Zelt)? Man muss bei den Heranwachsenden ja stark aufpassen, dass sie körperlich nicht über die Maßen belastet werden. Im Forum ist einem Beitrag über die Rucksäcke zu entnehmen, dass 14 Jährige die Tour schon laufen. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Die Tour soll ja auch zu einem schönen Ereignis für die Kinder werden und nicht negativ in Erinnerung bleiben...
Viele Grüße, Lukas.
Alpenüberquerung mit Kindern
MoMa, Dienstag, 19. Februar 2013, 11:30 (vor 4295 Tagen) @ Lukas
Kauf Dir mal das Buch "Mit zwei Elefanten über die Alpen"!
Alpenüberquerung mit Kindern
JasonRain, Samstag, 13. April 2013, 10:40 (vor 4243 Tagen) @ MoMa
Die Tour soll ja auch zu einem schönen Ereignis für die Kinder werden und nicht negativ in Erinnerung bleiben.
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Alpenüberquerung mit Kindern
Hena, Dienstag, 19. Februar 2013, 18:16 (vor 4295 Tagen) @ Lukas
Ich hatte auf meiner Tour einen 8 jährigen getroffen, der mit seinen Eltern unterwegs war. Die Familie hatte ihre Tagestouren etwas minimiert. Sind z.B. von der Tutzinger Hütte aus nur bis Jachenau, dafür aber am nächsten Tag bis zur Oswaldhütte, um sich die Kräfte für non-stop-Touren wie die Gliederscharte aufzusparen :)
Aufgrund von mangelnden Urlaubstagen hatten sie dann auch nur von Geretsried nach Belluno eingeplant! Aber das sind ja eh die "wichtigsten" Etappen einer Alpenüberquerung! ;)
Aber ich glaube, wenn man ein Kind dazu richtig motivieren kann und das Kind so eine Tour auch ehrlich machen möchte von sich aus, und schon mal mit wandern war und das einschätzen kann, was so eine Tagestour bedeutet, dann kann man das sicherlich planen!
Ich als Kind hätte zwar meinen Eltern den Vogel gezeigt, wenn sie mir damals mit so einer Idee gekommen wären. Urlaub in den Bergen, tztztz... :p (ist heute natürlich nicht mehr so). Aber es gibt sicher Kinder, denen sowas auch Spaß macht!
Und bequem abbrechen kann man die Tour ja auch an mehrenen Stellen (Wattens, Brixen, Belluno, ...)
Alpenüberquerung mit Kindern
asti_2000, Dienstag, 19. Februar 2013, 21:42 (vor 4295 Tagen) @ Lukas
Hallo Lukas,
habe auf Kika einen Bericht über eine Gruppe Kinder gesehen, die den E5 gelaufen sind.
Neben Blasen an den Füßen und Motivationsproblemen gab's auch jede Menge Spaß.
Villeicht gibt es den Beitrag noch irgendwo. Das Internet soll ja nie vergessen...
Das Alter war 10Jahre aufwärts. Die jedoch mit nicht ganz so viel Gepäck.
Erwachsene haben die Gruppe natürlich begleitet.
Ich will diese Jahr mit meinem 14Jährigen Junior die Strecke nach Venedig angehen. Er ist schon total heiß drauf.
Gruß asti_2000
Alpenüberquerung mit Kindern
ilse, Mittwoch, 20. Februar 2013, 17:20 (vor 4294 Tagen) @ Lukas
bin letztes Jahr mit meiner 12j.Tochter von Wattens bis Belluno ohne Abkürzungen gegangen. Null Problem! Da sie körperlich fit ist, konnten wir die Etappen tlw sogar verlängern.
Viel Spaß! Es ist ein unvergessliches Ereignis und man (frau) gewinnt unheimlich im Ansehen des Kindes
Alpenüberquerung mit Kindern
Guido Swigoniak , Samstag, 23. Februar 2013, 15:44 (vor 4291 Tagen) @ Lukas
Hallo Lukas,
wir sind im Sommer 2012 mit unserer 7 jährigen Tochter ( alle durchschnittlich sportlich ...) den kompletten Weg vom Marienplatz bis zum Markusplatz gelaufen.
Allerdings haben wir 3x die Bergbahn (Brauneck, Alleghe und Nevegal) aufwärts benutzt. Geplant hatten wir 6 Wochen, gebraucht haben wir aber nur 4 Wochen für die ganze Tour.
Wir als Eltern hatte ca. 10 Kg, die Tochter hatte ca. 3,5 Kg auf den Schultern zu tragen.
Die Birkkarspitze haben wir über Scharnitz und die Schiara hatten wir mangels Klettersteigerfahrung umlaufen. Die Friesenbergscharte hatte uns schon den gesamten Respekt und eine Menge Vorsicht abverlangt. Die dort vorhandenen Sicherungen sind für Kinder in dem Alter, weil normal hoch angebracht, kaum zu greifen. Das haben wir aber erst im Abstieg gemerkt. Ein weiteres Mal würden wir auch die Friesenbergscharte umlaufen.
Insgesamt kann ich berichten, dass unser Tochter die Tour bei weitem leichter bewältigt hat, als ihre Eltern. Da musste wirklich abends noch ausgiebig gespielt werden, während wir völlig fertig waren.
Übernachtet hatten wir durchgängig nur in Hütten und Pensionen.
Trotzdem war es für alle Drei ein tolles und unvergessliches Erlebnis, an das wir uns noch oft zurück erinnern.
Viele Grüße,
Jael, Andrea und Guido
Alpenüberquerung mit Kindern
Willi, Samstag, 23. Februar 2013, 16:08 (vor 4291 Tagen) @ Guido Swigoniak
Letzes Jahr haben wir öfters zusammen mit 2 Familien mit mehreren Kindern (keine Jugendliche) übernachtet, die unabhängig voneinander unterwegs waren:
Ja, die Kinder scheinen die Strapazen spielend wegzustecken (im Gegensatz zu den Eltern) und haben auch nach den Touren noch jede Menge Energie
Ihr Familien, berichtet doch mal von Euren Erfahrungen!!
Alpenüberquerung mit Kindern
Gerhard von Kapff , Donnerstag, 11. April 2013, 23:03 (vor 4244 Tagen) @ Lukas
Lieber Lukas,
ich habe selbst mit Frau und Kindern (Felix 8 Jahre, Lukas 10 Jahre) den Trip gewagt (Danach entstand mein Buch: Mit zwei Elefanten über die Alpen). Ich denke, man muss loslaufen, nicht verbissen sein und bereit sein, eventuell abzubrechen. Die Tour soll ein Erlebnis werden und Spaß machen.
Wenn das Wetter passt, bin ich sicher, es wird das (Familien-)Erlebnis Eueres Lebens sein, von dem ihr euer Leben lang schärmt.
Wagt es einfach, nur Mut.
Alpenüberquerung mit Kindern
Martin, Sonntag, 28. April 2013, 17:59 (vor 4227 Tagen) @ Gerhard von Kapff
Hallo!
Das ist sehr individuell!
Wenn du die Kinder von Anfang an ans Gehen gewöhnst und ihnen die Freude daran vermitteln kannst, ist der Weg sicherlich ab etwa 8-10 Jahre möglich. Dann kann es so aussehen, dass die Kinder das wirklich wollen, sie Freude an der Bewegung haben, die Schönheit der Natur schätzen, Gemsen und Murmeltiere beobachten, die Übernachtungen in den Hütten oder die Wegsuche mit Karte und Höhenmesser als Abenteuer verstehen. Wenn sie Wandern doof finden und nur mitgehen, weil man sie zwingt, werden sie keine Freude haben. Ich würde es nicht mit Zelt versuchen, da Zelten ja meist nicht erlaubt ist und du sehr viel Gepäck tragen musst.
Wir sind mit unseren (jetzt 13 und 14 Jahre alten) Kindern im Alter von 6 Jahren auf Mehrtageshüttentouren, ab 11 auf Zelttouren gegangen, anfangs in Skandinavien mit deutlich weniger Höhenmetern als in den Alpen, darunter auch weglos im Sarek. Im alter von 10 und 12 sind wir mit ihnen die südlich Hälfte des Dolomiten Höhenwegs Nr 1 gegangen, der streckenweise mit München-Venedig identisch ist. Auch dieses Jahr werden wir wieder zusammen (mit dem Zelt in Schottland) wandern, und wir müssen die Jüngste davon überzeugen, dass eine Solowanderung durch Lappland noch etwas früh ist:)
Gruss!