Tipps für alle deren Reise bald losgeht:

Marina204, Sonntag, 28. Juli 2013, 12:16 (vor 4136 Tagen)

Liebe München-Venedig Wanderer,

wir sind letzte Woche ebenfalls von München nach Venedig gestartet und mussten leider unsere Reise wegen verschiedenen Gründen abbrechen. Anbei kommen noch ein paar Tipps mit für alle die in Kürze starten:

  • Mückenplage: München – Wolfratshausen – unbedingt Mückenspray mitnehmen. Ich hatte alleine 25 Stiche am linken Wadl ;-)
  • Vorreservieren – Wir hatten gar nicht vorreserviert. In Wolfratshausen hatten wir schließlich noch ein letztes Zimmer (unter der Woche) ergattert. Sicherlich findet man irgendwo in einem Stüberl noch einen Platz- aber dann wird die Nacht nicht besonders erholsam sein. Das mag für wenige Nächte gehen, aber Wandern wird auch anstrengend sein und ein erholsamer Schlag ist daher echt wichtig. An der Tutzinger Hütte (obwohl wir DAV Mitglieder sind) wurden wir sehr ruppig und überhaupt nicht begeistert empfangen, da wir keine Reservierung hatten. Es war ein echt belastendendes Gefühl den ganzen Tag zu laufen und dann keine Ahnung zu haben, wo man heute Nacht (und ob erholsam) schläft.
  • Hitze – momentan ist es derart heiß, dass wir täglich um 6 losgelaufen sind. Mittags ist es Streckenweise so heiß, dass es weniger empfehlenswert ist zu dieser Tageszeit zu laufen. Wir empfehlen Karten, in welchen Wälder eingezeichnet sind. Versucht so viel wie möglich im Schatten zu laufen und die Mittagshitze zu meiden. Wenn das nächste Bett vorreserviert ist, braucht man sich auch keine Gedanken mehr darüber machen, wo man schläft. Um um halb 6 aufzustehen, ist es auch enstprechend erforderlich früh ins Bett zu gehen… Auf den Hütten ist ruhiger entspannter Schlaf allerdings nicht immer möglich…
  • Länge der Etappen: Wir hatten den Rother Führer und fanden bei der momentanen Hitze die Etappen lang und anstrengend, vor allem, wenn nicht vorreserviert ist und man versucht, möglichst früh am Ziel zu sein, um noch einen Schlafplatz (nicht nur im Stüberl) zu ergattern.
  • Kondition: Wir wohnen nahe der Berge, klettern regelmäßig und waren ein paar Mal Test wandern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist absolute Pflicht. Wir empfehlen die Führer ganz genau zu lesen. Wir nahmen auf dem Brauneck die „etwas anspruchsvollerer“ Alternativroute und würden diese beispielsweise vor allem bei Hitze nicht mehr gehen.
  • Zeitangaben an den Wegpfeilen: Ignoriert Zeitangaben auf den Wegpfeilen. Nach der Tutzinger Hütte beispielsweise steht noch oben auf dem Berg „Jachenau 2 Stunden“. 1 Stunden später steht auf demselben Weg ein Schild „Jachenau 2 ¾ Stunden“. Im Rother-Führer sind 4 Stunden angegeben. Das ist ohne Pause eher realistisch. Manchmal wird 2 Stunden angeschrieben, dann läuft man 45 min und es sind wieder 2 Stunden angeschrieben. Zum Teil sind vor Ort die Wege sehr schlecht ausgeschrieben. Vor allem auch die Strecke Wolfratshausen – Bad Tölz. Wir empfehlen auf jeden Fall Wanderkarten.
  • Gewicht: Jeder unserer Rucksäcke hat ohne Wasser 12kg gewogen. Wir fanden es zwar machbar, aber auf Dauer würden wir weniger einpacken.
  • Wasserauffüllen – Busfahren: z.T. kommt auch mal 4 Stunden nichts zum Wasserauffüllen. Busfahren geht nicht immer- schließlich fahren die Busse nicht über die Berge ;-) Busse fahren beispielsweise zwischen Hinterriss und Vorderriss. Allerdings fahren die meisten Busse sehr selten. Z.T. auch nur 2mal am Tag.

Wir haben aufgrund der Hitze, vielen Blasen an den Füßen und keine vorreservierten Hütten schließlich abgebrochen. Wir sahen mehrfach den Hubschrauber der Bergrettung, der nach Wanderer suchte, die wohl meinten, dass es schon geht… Wir hatten viele schöne Momente, aber bei der Hitze bleibt einfach nicht viel Zeit zum genießen, v.a. wenn man so früh aufstehen muss.

Lasst euch aber nicht entmutigen. Es ist alles auf jeden Fall machbar. Wir empfehlen allerdings realistisch an die Etappen heranzugehen- sich nicht nur auf das Buch zu verlassen, sondern die Etappen an die jeweilige Kondition anzupassen. Schließlich soll das ganze ja noch Spaß machen.

Fazit: Wir haben alleine in der kurzen Zeit wahnsinnig viel erlebt und vielleicht starten wir in ein paar Jahren (um einige Erfahrung reicher) wieder genau da, wo wir jetzt aufgehört haben.
So wir buchen jetzt einen neuen Urlaub… diesmal aber ans Meer... :-D

Tipps für alle deren Reise bald losgeht:

K2 @, Sonntag, 28. Juli 2013, 12:57 (vor 4136 Tagen) @ Marina204

Hallo Marina204.

Die Temperaturen relativieren sich ja normalerweise im Hochgebirge.
Wo habt Ihr denn nach wie vielen Tagen unterwegs abgebrochen ?

Schöne Grüße
K2.

Anmerkung zu den Zeitangaben

kitchenman, Sonntag, 28. Juli 2013, 13:02 (vor 4136 Tagen) @ Marina204

Anmerkung zu den Zeitangaben :

Ich finde die Zeitangaben im Bruckmann Wanderführer mehr als sportlich.
Obwohl ich auch eher flott unterwegs bin habe ich es kaum geschafft die Gehzeiten einzuhalten.
Man sollte immer berücksichtigen das man diese Wanderung genießen möchte, und da bleibt man schon manchmal stehen , schaut in die Landschaft , zum Wegkreuz oder auf die Walderdbeeren (die gab es reichlich bis Bad tölz) .
Ich meine damit keine Pausen , aber eine Wanderung sollte nicht nur aus "Durchmarschieren" bestehen.
Natürlich wäre dann das ganze nicht in 28 Tagen zu schaffen, aber das wäre doch auch egal ob die Tour 28 oder 31 Tage dauert.
Für den südlichen Abschnitt (ab Belluno) sollte man 1-2 Tage mehr einplanen .
Auch die ersten beiden Etappen finde ich arg lang , sinnvoller wäre es sicherlich schon im Kloster Schäftlarn zu übernachten und dann in Geretsried und dann Tölz.

viele Grüße
Stefan

Anmerkung zum Gewicht

kitchenman, Sonntag, 28. Juli 2013, 13:13 (vor 4136 Tagen) @ Marina204

Mein Rucksack hat 8 kg gewogen (mit Getränke und Essen knapp 10kg)
Dies war optimal . Zu keiner Zeit hat mich das Gewicht des Rucksackes belastet.
Außerdem wurde der Rucksack immer leichter , es wird ja alles weniger : Sonnenmilch, Rasierschaum, Zahnpasta etc.
Regenhose ist überflüssig gewesen, die Wanderhosen trocknen übernacht ohne Probleme,
und extra Regenjacke hatte ich auch keine , nur eine gute Softshelljacke , die war ganz gut wasserdicht. Außerdem hatte ich noch einen Müllsack mit . Der hat an einem Tag bei starkem Regen gute Dienste geleistet.
Handschuhe kann man auch zuhause lassen , falls es während der Wanderung wirklich einen Tag gibt wo man sie bräuchte empfehle ich die Reservesocken überzuziehen. Die wärmen auch.
Schlafanzug braucht man auch nicht . jeder wird wohl lange Unterwäsche mitnehmen und die kann man gut nachts anziehen.
viele Grüße
Stefan

Anmerkung zum Gewicht

Robert, Sonntag, 28. Juli 2013, 17:35 (vor 4136 Tagen) @ kitchenman

Wer mit 12 kg losläuft, hat sich nicht richtig informiert und braucht sich, gerade als Frau, nicht über Probleme zu wundern.
8 kg sind die Obergrenze - und auch ohne größere Überlegungen einzuhalten. Im Rucksack ist also z.B. nur ein Paar Socken, nur eine Unterhose. Und der Fön bleibt zu Hause;-)

Anmerkung zum Gewicht

AT, Montag, 29. Juli 2013, 09:16 (vor 4136 Tagen) @ Robert

Na na ...
Das bleibt bitteschön jedem noch selbst überlassen. Es steht weder irgendwo geschrieben, dass
a) 12 kg zu viel sind noch
b) das dies der Grund hier für die Aufgabe war.

Also 1 Unterhose halte ich wohl für übertrieben. Ich persönlich nehme zb. vielleicht 13-14 kg mit. Ich hab dann auch 4 Unterhosen dabei. Wenn man körperlich fit ist, ist das überhaupt kein Problem. Bei mir werden es sogar von Tag zu Tag mehr kg, weil ich von jedem Gipfel noch einen Stein mitnehmen werde.

Anmerkung zum Gewicht

Ralph, Dienstag, 30. Juli 2013, 00:15 (vor 4135 Tagen) @ AT

Die Meinung von AT (Mann??) führt absolut in die falsche Richtung - weil verharmlosend.

Frag doch einfach mal einen Fachmann (z.B. Orthopäden).

Du läufst doch nicht mal 3 - 4 Tage, sondern wochenlang mit Übergewicht, manchmal am Tag 1200 - 1500 m hoch und am gleichen Tag auch wieder runter.

12 kg sind bei einer 60-kg-Frau immerhin 20% des Körpergewichtes (im meist nicht einzuhaltenden Idealfall sollten es bekanntlich nicht mehr als 10% sein).

Also nicht die vielleicht eigene Ausnahmekondition zur Regel machen!! (spricht man mit den "Lasteseln", geben sie meist zu, unter dem Gewicht zu leiden und beim nächsten Mal kräftig abzuspecken).
Und Steine nach Bella Venezia zu schleppen, scheint mir auch nicht besonders sinnvoll zu sein!;-)

Anmerkung zum Gewicht

AT, Dienstag, 30. Juli 2013, 15:35 (vor 4134 Tagen) @ Ralph

Lieber Ralph

mein Beitrag soll nicht verharmlosen, sondern stellt eine Meinung unter sehr vielen dar. Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass es sicher kein Dogma und alleingeltene Meinung ist, lediglich mit 8kg loszugehen, weil die Tour ansonsten zum Scheitern verurteilt sei. Darüber hinaus wünsche ich doch sehr, dass jeder Geher seine Wechselunterhose dabei hat, sonst muss ich nämlich auch noch ein Zelt mitnehmen oder ein EZ buchen, soweit möglich.

Dies insbesondere als Antwort deshalb, um die mir unbekannte Eröffnerin des Threads in Schutz zu nehmen. Sie hatte nicht das Gewicht als Grund für ihr Scheitern angeführt, sondern viele andere Punkte, insbesondere die Hitze. Der Vorwurf an sie, sich nicht genügend vorbereitet zu haben, weil man (Frau) mehr als 8kg dabeihatte ist deshalb unzutreffend. Darauf wollte ich hinweisen.

Prinzipiell halte ich wenig von Dogmen. Eine Frau kann selbstverständlich 10kg packen. Ein Mann durchaus 12. Wenn er will und sich dafür konstitutionell in der Lage sieht dürfen es auch mehr sein.

Gruss

Anmerkung zum Gewicht

Ralph, Dienstag, 30. Juli 2013, 23:53 (vor 4134 Tagen) @ AT

Lieber ...??? (AT)!

Keine Angst, ich stinke auf meinen Wanderungen nicht mehr als andere auch (benutze sogar ein Deo;-)).

E i n e Unterhose im Rucksack bedeutet natürlich, daß ich eine unter der Wanderhose trage und diese jeden Tag gewaschen wird!

Nochmal: Gewichtsoptimierung ist das A & O für einen erfolgreichen Abschluß des Traumpfades. Und zwischen 8 und 12 kg liegen "Welten".

Anmerkung zum Gewicht

AT, Freitag, 09. August 2013, 14:52 (vor 4124 Tagen) @ Ralph

Das A+O sind

Fitness und
Erfahrung

Anmerkung zum Gewicht

toyotama, Montag, 29. Juli 2013, 18:22 (vor 4135 Tagen) @ Robert

Ich gebe dir recht, eine Unterhose habe ich an, eine ist im Rucksack, genauso ist es mit den Socken, bei meiner Größe von 1,51 m sind mehr als 8 Kilo, das was weh tut. Klar, die beiden Tage mit Klettersteig Set komme ich auch an die 10 Kilo ....
Dafür habe ich immer einen Gedichtband dabei - Im Gegenzug fehlen Make up und Einwegrasierer ;-)

Anmerkung zum Gewicht

Manfred, Dienstag, 30. Juli 2013, 18:52 (vor 4134 Tagen) @ toyotama

Zu den Zeitangaben: Ich bin die Strecke bis Belluno gerade eben gegangen. Die Zeitangaben waren alle ok, oft haben wir sie um 1/2 bis 1 Std. unterboten, zweimal sind wir 2 Etappen an einem Tag gegangen.

Zum Gewicht: Ich bin mit ca. 11 kg (einschließlich 1 L Wasser) gegangen. Etwa jeden zweiten Tag habe ich T-Shirt, Unterhose, Socken gewaschen, was problemlos ging. Da es immer schönes Wetter war, sind die Sachen am nächsten Morgen fast immer trocken gewesen, manchmal wurden Einzelteile außen an den Rucksack zum Trocknen gehängt.

Anmerkung zum Gewicht

nadine, Donnerstag, 08. August 2013, 13:39 (vor 4125 Tagen) @ Manfred

Ich bin gerade just seit Montag zurück, eine Frau, 34 Jahre, 61 Kilo und hatte zwischen 14-16 Kilo dabei, weil wir durch den Hund, den wir dabei hatten "gezwungen" waren, teils zu campen, was einfach eine größere Ausrüstung voraussetzt. Ich bin schon mit dem absolut Notwendigen gegangen( ein Fön war übrigens nicht dabei), mein Freund sogar mit bis zu 20 Kilo mit Hundefutter.
Es war teils sehr anstrengend, besonders in der Bewältigung der Höhenmeter und am Ende in der italienischen Ebene in der Hitze. Auch ich finde die Aussage, dass diese Tour von Kind bis Rentner jeder gehen kann mehr als gewagt, denn es kann den ahnungslosen Wanderer in ernsthafte Bedrouille bringen, wennn er im Gebirge am Ende seiner Kräfte ist. Auch die Gehzeiten, die ich unter anderem vom spanischen Jakobsweg kenne, passten hier für uns nicht und waren zu sportlich angesetzt. Wenn ich einen Rat geben sollte, wäre dieser...wenn Ihr könnt, gebt Euch ein zwei Tage mehr Reserve, dann ist einfach mehr Luft zum Erholen und genießen! Ansonsten guten& Weg, grüßt mir die Steinböcke an der Benediktenwand!

Tipps für alle deren Reise bald losgeht:

T&TBerlin, Dienstag, 06. August 2013, 19:32 (vor 4127 Tagen) @ Marina204

entschuldigen, bitte, wenn ich so auf English schreiben, aber, noch ein Paar "tips":

1) Preparation is the most important. You need the right shoes, and the right equipment. Walking sticks (Stoecke), we found rather necessary for the snowy parts. Make sure your pack fits properly; make sure your shoes fit properly.

2) Weight is more or less a personal thing. I'm 1,98/110, so carrying 12-15kg (including 2-3 liters of water) wasn't a big deal; my wife is 1,52/52 so her pack weighed less. She also drinks less water than I, and carried less.

We had more shirts than people seem to think necessary (3-4), and we carried a couple of different jackets, feeling we could not anticipate good weather at every stage.

But if you take Point 1 into consideration: get the lightest Schlafsack possible--the silk one from the DAV, and wear your underwear to bed--everyone else does. Consider the route and whether you need to carry water each day, and how much; some places have lots of Einkehrmoeglichkeiten, others have none at all--you'll need an adaptive Trinksystem.

3) Booking ahead. Both guidebooks say you shouldn't bother, but you really should. There are/were SO MANY people underway, even in mid-July, that all of the huts were full. Even reserving three days ahead we could only get Lagerplaetze at some huts, while other huts refuse to take reservations without prepayment. A couple wouldn't take reservations at all. But reserve when you can; for me, this was a question of survival, as I am a very light sleeper and the Lager usually meant I got about four or five hours' sleep, tops.

4) Heat. We were not troubled, particularly, by the heat, save in the valleys and in the Laeger. It seemed only slighter hotter once in the mountains, and there were plenty of cool breezes, cold streams, and Huette. We did carry a small tube of suncream/lip balm, and I, being bald, went with a Kopftuch. But the heat shouldn't be an issue for most, I'd think.

5) Timing. We found the books to be pretty much right on; we're slightly slower than average (I climb poorly, my wife does not like going downhill), but we hit the times fairly well on the mark every day. We did, however, break our journeys more frequently than the Rothenfuehrer might have liked--and we tended to take the "easier" walking alternative. The green book, overall, was simply more friendly for the "average" hiker, we thought; the red book wanted you to push it. We mixed and matched.

6) Caveats. We only did 13 days, skipping the flat parts (Munich-Bad Toelz; Belluno-Venice) and a bit we'd done before (Bad Toelz-Karwendelhaus). It was still quite challenging, and we were NOT truly prepared.

A lot of people ask: "Can anyone do this?" My answer: NO. You have to prepare, you have to plan; you need the right equipment, and you need the right mindset. Physical fitness is not the most pressing question. Being properly equipped (within a reasonable weight limit of what you can carry) and prepared to endure some hardships (a blister, a mosquito bite, a bad night's sleep, a bit of heat, etc.) is most important.

The people on the trail were great: friendly, supportive, helpful in every way possible; in the end though, you do this on your own. You carry your pack, and you have to be prepared well to do it.

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