Tipps für alle deren Reise bald losgeht:
Liebe München-Venedig Wanderer,
wir sind letzte Woche ebenfalls von München nach Venedig gestartet und mussten leider unsere Reise wegen verschiedenen Gründen abbrechen. Anbei kommen noch ein paar Tipps mit für alle die in Kürze starten:
- Mückenplage: München – Wolfratshausen – unbedingt Mückenspray mitnehmen. Ich hatte alleine 25 Stiche am linken Wadl
- Vorreservieren – Wir hatten gar nicht vorreserviert. In Wolfratshausen hatten wir schließlich noch ein letztes Zimmer (unter der Woche) ergattert. Sicherlich findet man irgendwo in einem Stüberl noch einen Platz- aber dann wird die Nacht nicht besonders erholsam sein. Das mag für wenige Nächte gehen, aber Wandern wird auch anstrengend sein und ein erholsamer Schlag ist daher echt wichtig. An der Tutzinger Hütte (obwohl wir DAV Mitglieder sind) wurden wir sehr ruppig und überhaupt nicht begeistert empfangen, da wir keine Reservierung hatten. Es war ein echt belastendendes Gefühl den ganzen Tag zu laufen und dann keine Ahnung zu haben, wo man heute Nacht (und ob erholsam) schläft.
- Hitze – momentan ist es derart heiß, dass wir täglich um 6 losgelaufen sind. Mittags ist es Streckenweise so heiß, dass es weniger empfehlenswert ist zu dieser Tageszeit zu laufen. Wir empfehlen Karten, in welchen Wälder eingezeichnet sind. Versucht so viel wie möglich im Schatten zu laufen und die Mittagshitze zu meiden. Wenn das nächste Bett vorreserviert ist, braucht man sich auch keine Gedanken mehr darüber machen, wo man schläft. Um um halb 6 aufzustehen, ist es auch enstprechend erforderlich früh ins Bett zu gehen… Auf den Hütten ist ruhiger entspannter Schlaf allerdings nicht immer möglich…
- Länge der Etappen: Wir hatten den Rother Führer und fanden bei der momentanen Hitze die Etappen lang und anstrengend, vor allem, wenn nicht vorreserviert ist und man versucht, möglichst früh am Ziel zu sein, um noch einen Schlafplatz (nicht nur im Stüberl) zu ergattern.
- Kondition: Wir wohnen nahe der Berge, klettern regelmäßig und waren ein paar Mal Test wandern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist absolute Pflicht. Wir empfehlen die Führer ganz genau zu lesen. Wir nahmen auf dem Brauneck die „etwas anspruchsvollerer“ Alternativroute und würden diese beispielsweise vor allem bei Hitze nicht mehr gehen.
- Zeitangaben an den Wegpfeilen: Ignoriert Zeitangaben auf den Wegpfeilen. Nach der Tutzinger Hütte beispielsweise steht noch oben auf dem Berg „Jachenau 2 Stunden“. 1 Stunden später steht auf demselben Weg ein Schild „Jachenau 2 ¾ Stunden“. Im Rother-Führer sind 4 Stunden angegeben. Das ist ohne Pause eher realistisch. Manchmal wird 2 Stunden angeschrieben, dann läuft man 45 min und es sind wieder 2 Stunden angeschrieben. Zum Teil sind vor Ort die Wege sehr schlecht ausgeschrieben. Vor allem auch die Strecke Wolfratshausen – Bad Tölz. Wir empfehlen auf jeden Fall Wanderkarten.
- Gewicht: Jeder unserer Rucksäcke hat ohne Wasser 12kg gewogen. Wir fanden es zwar machbar, aber auf Dauer würden wir weniger einpacken.
- Wasserauffüllen – Busfahren: z.T. kommt auch mal 4 Stunden nichts zum Wasserauffüllen. Busfahren geht nicht immer- schließlich fahren die Busse nicht über die Berge Busse fahren beispielsweise zwischen Hinterriss und Vorderriss. Allerdings fahren die meisten Busse sehr selten. Z.T. auch nur 2mal am Tag.
Wir haben aufgrund der Hitze, vielen Blasen an den Füßen und keine vorreservierten Hütten schließlich abgebrochen. Wir sahen mehrfach den Hubschrauber der Bergrettung, der nach Wanderer suchte, die wohl meinten, dass es schon geht… Wir hatten viele schöne Momente, aber bei der Hitze bleibt einfach nicht viel Zeit zum genießen, v.a. wenn man so früh aufstehen muss.
Lasst euch aber nicht entmutigen. Es ist alles auf jeden Fall machbar. Wir empfehlen allerdings realistisch an die Etappen heranzugehen- sich nicht nur auf das Buch zu verlassen, sondern die Etappen an die jeweilige Kondition anzupassen. Schließlich soll das ganze ja noch Spaß machen.
Fazit: Wir haben alleine in der kurzen Zeit wahnsinnig viel erlebt und vielleicht starten wir in ein paar Jahren (um einige Erfahrung reicher) wieder genau da, wo wir jetzt aufgehört haben.
So wir buchen jetzt einen neuen Urlaub… diesmal aber ans Meer...