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Traumpfad Forum

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Hallo zusammen!

Ich starte 2015 und mache mich mal mit dem Weg vertraut. Ich frage mich und euch folgendes:

Macht es Sinn die lange u. unspektakuläre Ebene bis Venedig zu gehen, zumal es über weite Strecken die Straße entlang geht?
Wäre es nicht besser, darauf zu verzichten, und stattdessen gemütlicher über die Alpen zu wandern?

Natürlich ist es etwas Besonderes, den ganzen Weg zu gehen, und nicht nur die Gustostückchen raus zu suchen. Aber ist es nicht auch eine Ego-Geschichte? Sagen zu können, dass man von München bis Venedig gegangen ist?

Wär es nicht besser, sich dafür in den Bergen mehr Zeit zu lassen, mehr zu geniessen?

Wie denkt ihr darüber?

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Ja gehört meiner Meinung nach dazu und hat schon auch seinen Reiz eigentlich startet Mann oder Frau ja auch in München- dann startet in Lenggries- Belluno auch Ok

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Ja mach es doch so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Ich bin z.B. von Starnberg nach Venedig gelaufen und auch nicht traurig, dass ich nicht in München gestartet bin.
Die Ebene hat seine eigenen Highlights:

Der Col Visentin als letzter Berg
es wird von Tag zu Tag "italienischer"
Prosecco-Anbaugebiet
zu Fuß am Meer ankommen

Das ist schon auch gut. Aber wenn du nur Lust auf Berge hast mach das einfach so. Aber dann kannst du dir auch sparen in München zu starten.
Ich würde dir sowieso vorschlagen Zeit zu lassen und nicht durchzuhetzen, um versuchen einen Zeitplan zu halten. Es kommt eh oft anders als man denkt.

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Der Reiz liegt schon darin, den Weg von München nach Venedig an einem Stück zu gehen :-) . Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Hängt natürlich auch von der Zeit ab, die man zur Verfügung hat.

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Man kann eben auch umgekehrt gehen: Venedig -München, und dann weiter an der Isar lang den Traumpfad München-Prag und dann gen Norden bis zum Kap Arkona.
Das war der bisherige Traumpfad meines Lebens: Alpha et Omega, von der Adria zur Ostsee vom Meer zu mehr Meer. Hitze und Kälte und Regen und Schnee und Wind und Berge und Ebene und Hügel. Jede Landschaft hat ihren Reiz und prägt die Menschen, die in ihr leben. Ich weiß, das habe ich hier im Form schon oft geschrieben und es ist auch schon 4 Jahre her, aber der Weg ist eben unbeschreiblich gewesen und ich habe nie bereut mir diese Auszeit genommen zu haben!
Am ersten Tag in der Adria geschwommen zu sein und am letzen die Füße in die kalte Ostsee zu stecken (dies am Morgen danach noch vor Sonnenaufgang....)

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Wie lange hast Du dafür gebraucht?

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Unterwegs war ich 96 Tage ...incl. ab und zu ein Ruhetag, sei es wegen des Wetters oder weil mir danach war -ich war ja nicht auf der Flucht. In den Alpen musste ich wegen des Wetters zweimal eine Etappe umfahren, man hätte natürlich auch jedesmal zwei Tage auf der Hütte auf besseres Wetter warten können...
Besonders schöne Orte waren die Kreuzwiesenalm (auf der Liege liegen und gucken wie die Sonne untergeht), die Sellahochebene und der Biz Boe, Refugio 7 in die Ebene runtergucken und in die Gegenrichtung auf die Sella, Eisessen in Belluno auf der Piazza, die Apothekerin in Allege ist sehr nett, Böhmen und die Lausitz sind wunderschön, die Gegend um den Rheinsbergersee ist ebenfalls ein Ort der Ruhe, der Obsthefekuchen in Brandenburg wird warm serviert -einfach nur lecker.Dann gibt es Gärtner, die einen mit Tomaten füttern, Kirchengemeindemitglieder die einen in ihrer Wohnung aufnehmen, türkische Familien, die einen in die Küche einladen, weil ihr Pension noch nicht geöffnet ist, sie einen aber trotzdem für eine Nacht aufnehmen .. und ...und ...und. Ich bin zwei Tage vorher nach Venedig geflogen, würde aber das nächste mal die Bahn nehmen. Anschließend bin ich noch drei Tage in Sassnitz geblieben und habe um den Blues zu verarbeiten dort in einem Luxusappartment mit Glasveranda zur Ostsee, Kronleuchter, Parkett, Stilmöbeln und Sauna das ganze ausklingen lassen. Gepäcktechnisch hatte ich incl. Wasser 7,5-9,5 Kilo auf dem Rücken. Technische Daten: 50 Jahre alt, 1,51 m groß bei einer Beininnenlänge von 68 cm - heißt also ich laufe ein bisschen wie ein Dackel. ;-)

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kleiner Nachttrag: die Schiara ist natürlich auch unbeschreiblich und die Vazzolahütte liegt wunderschön und die Pia de Fontana und das B&b in Refrontolo und die Etappe unmittelbar nachdem man die Grenze vom Bayerischen Wald nach Tschechien überschritten hat und das Elbsandsteingebirge ist ein Gottebeweis, denn eigentlich müsste das ganze aus Gründen der Statik zusammenkrachen ......

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Das hört sich ja klasse an. Vielen Dank für die ausführlichen Infos!

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Der Traumpfad besteht nun mal aus Beidem, aber das Geniessen der Berge setzt m.E. nicht das Auslassen der Flachetappen voraus.

Braucht der "Normalwanderer" für eine Tagesetappe in den Bergen z.B. 6 Stunden, kannst Du Dir zum Geniessen, gutes Wetter vorausgesetzt, beliebig Zeit lassen und erst nach 7, 8 oder 9 Stunden ankommen.
Dein am Vortag oder frühmorgens telefonisch gebuchtes Quartier wartet auch dann noch auf Dich ;-) ;-)

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Tja, damit habt ihr lauter Argumente angesprochen, die mir auch überlegt habe.

Außer: Peter, ich lese im Forum häufig "nicht durchhetzen, sondern geniessen,…" Bei 6-8 Stunden Gehzeit ohne Pausen täglich, ist man dann nicht immer ein wenig im Zeitdruck? Wenn man in der Hütte dann auch noch ev. duschen, Wäsche waschen, essen sollte?

Das hat mich auf die Idee gebracht, mir in den Bergen mehr Zeit zu lassen.

Obwohl der Reiz des "den ganzen Weg zu gehen" schon sehr verführerisch ist.

Ich weiß schon, dass ich letzten Endes so entscheiden muss, wie es für mich am besten paßt. Ich wollte gern so wissen, warum ihr euch für Wanderungen in der Ebene entschlossen habt.

lg Barbarix

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Ich fand die beiden ersten Etappen schon sehr schön, aber im nachhinein eindeutig zu lang. Ich hatte nach den zwei Flachlandtagen an beiden Füßen Blutblasen, mit denen ich dann in die Bergetappen eingestiegen bin. Das war nicht gerade so schön, hinzu kam noch schlechtes Wetter und schon war die Motaivation weg.

Beim nächstenmal würde ich die zwei Tage auf drei aufteilen oder auslassen, je nach Zeit und Lust.

Gruß

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Hallo,
ich bin die Tour schon 2-mal ganz gegangen,
das erste Mal 2009/2010 und 2014.
In diesem Jahr mußte ich kurzfristig in Belluno die Tour abbrechen und
bin dann mit dem Zug nach Venedig gefahren.
Nachdem das aber sehr enttäuschend war und eben ganz anders,
als wenn man dort zu Fuß ankommt, bin
ich im September nochmals nach Belluno gefahren und von dort
bis Venedig gewandert.
Ich bin froh, daß ich das letzte Stück doch noch zu Fuß gegangen bin,
weil es ein ganz anderes "Ankommen" ist.

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Vielen Dank für eure Antworten!

Es ist total spannend, über die Erfahrungen von M-V Wanderern zu lesen. Und es macht Lust, die ganze Strecke zu gehen!

Aber den Vorschlag, die ersten 2 Etappen auf 3 aufzuteilen, find ich gut. Ich finde 8 Stunden für den ersten Tag auch sehr viel. Meine Erfahrung mit Mehrtagestouren ist die, dass sich der Körper dann schnell auf lange Strecken einstellt.

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Ich bin Lenggries - Belluno gegangen, da der Urlaub begrenzt war und mir die Bergettappen wichtig waren. Ich hoffe, als rüstige Rentnerin noch die ganze Strecke zu laufen! :-) Bei den Etappen spielt auch das Wetter und persönliche Befinden eine Rolle. So mußte ich z.B. von Lizumer Hütte bis Friesenberghaus am Stück, da für den nächsten Tag Schnee vorhergesagt war und somit wär ich nicht über die Friesenbergscharte gekommen. Ich würde dir raten, die Etappen schon zu planen, aber dir auch Spielraum für flexible Entscheidungen zu lassen.

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Liebe Barbarix,
ich kann nur aus unserer Sicht antworten. Viele Wanderer hören in Belluno auf, ganz einfach weil sie Bergfans sind. Für uns war das kein Thema, wir wollten auch die Ebene kennenlernen.
Unsere Erfahrung: Die Ebene ist ganz anders,landschaftlich reizvoll und ganz und gar nicht öde. Abgesehen davon, dass die Strecke gemessen an der Gesamtstrecke relativ kurz ist. Zusammengefasst: Ich würde niemals auf die Ebene, diese langsame Annäherung an Venedig verzichten. Oder wie mein damals zehnähriger Sohn meinte: Jetzt bin ich so weit gelaufen. Jetzt gehe ich den Rest auch noch."
Viel Spaß, Gerhard von Kapff ("Mit zwei Elefanten über die Alpen. Eine Familie wandert von Müchen nach Venedig", Terra-Magica-Verlag).
PS: Im Falle von Rückfragen einfach anrufen unter 01736082817, denn MüenchenVenedig ist keine Wanderung, das ist eine Herzensangelegenheit.

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Ich bin komplett von München bis Venedig gegangen. Damit meine ich, dass ich wirklich 100% zu Fuß gegangen bin, d.h. 0% Gondel, Bus oder sonstiges Nicht-zu-Fuß-Mittel genommen habe. Ich habe das persönlich im Nachhinein als sehr schön empfunden (was natürlich nicht heißen soll, dass es in irgend einer Art und Weise "besser" wäre als die wenigen Gondel- und Busetappen, die die meisten M-V-Geher nehmen). Ich habe zwischendurch mit einem M-V-Geher zu Abend gegessen, der auf einer einzigen Etappe die Gondel genommen hat, und dies im Nachhinein bereut hat. Man hat dann halt nicht die Alpen zu Fuß überquert.

Die Ebene fand ich ziemlich scheisse, ich denke das werden wohl die meisten so sehen, insbesondere die kläffenden Hunde, die mich dort - teils hinter Zäunen, teils auch direkt - angefallen haben. Es ist auch nicht schön, wenn stunden- bzw. kilometerlang LKWs auf einen zukommen. Schön sind die letzten Tage nicht, aber sobald man am Meer ankommt, ist es einfach traumhaft. Ich hätte es im Nachhinein sehr bereut, wenn ich diese Etappen nicht genommen hätte, deshalb kann ich jedem nur raten, genau dies auch zu tun.

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Vielen, vielen Dank für Eure Antworten u persönlichen Erfahrungen, die ihr mir zukommen lässt.

Ich bin trotzdem noch immer nicht überzeugt.
Inzwischen weiß ich, dass ich auf jeden Fall NUR zu Fuß über die Berge will. Also keine Gondel, kein Bus. Hat mich gewundert, dass auch im Rother zumindest 1 Gondelfahrt dabei ist. Ich will auch die Ebene vor den Alpen kennen lernen.

Momentan siehts also so aus:
Von München ALLES zu Fuß bis Tarzo. Dann mit dem Bus nach Venedig, um es zu beenden.

Ich zähle aber zu den Glücklichen, die zeitlich unabhängig sind, dh. ich lasse die Entscheidung auf mich zukommen.

Barbarix

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Hallo Barbarix,

wann willst du los? Ich starte am 13. Aug. und laufe die 1. Etappe bis Kloster Schäftlarn. Ich werde auf alle Fälle auch die Ebene bis Venedig laufen. Das gehört doch unbedingt dazu.

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