Erfahrungen Höhenkrankheit

styles78 @, Dienstag, 12. Juli 2016, 13:08 (vor 3056 Tagen)

Hallo zusammen,

mich würde interessieren ob ihr schon auf der Tour, negative Erfahrungen mit der Höhenkrankheit gemacht habt?! Und wenn ja welche?! Kann ja durchaus Mal ab 2500m dazu kommen. Ich persönlich war bisher auch noch nie in der Höhe.....

Erfahrungen Höhenkrankheit

K2 @, Dienstag, 12. Juli 2016, 19:51 (vor 3056 Tagen) @ styles78

Hallo styles78.

Deine Frage hat mir schon ein wenig Stirnrunzeln ins Gesicht gezaubert.

Höhen"krankheit" auf dem Weg von München nach Venedig ?

Nun ja, instinktiv denke ich bei diesem Begriff an ernsthafte Themen wie Höhenhirnödem (HACE) oder Höhenlungenödem (HAPE), wodurch ja jedes Jahr ein par Dutzend Menschen beispielsweise am beliebten Kilimajaro ums Leben kommen. Der gute ist aber immerhin auch fast 6.000 m hoch, wohingegen man bei München-Venedig ja im besten Fall vielleicht am Piz Boè mal optional die 3.000er Marke durchbricht.

Klar, läßt auch bereits bei Höhen nicht so deutlich jenseits von 2.500m die Leistungsfähigkeit etwas nach, der Körper benötigt höhere Atemfrequenz (geringerer Sauerstoffpartialdruck verringert Sauerstofftransport) und verliert dadurch wiederum mehr Wasser, allerdings ist meist noch nicht mal mit kleinsten Symptomen wie Kopfschmerz zu rechnen, gerade weil so gut wie nie in der Höhe geschlafen wird und eine schrittweise Steigerung der Höhen erfolgt.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, daß die Besteigung des Piz Boè auf dem Weg von München nach Venedig die entspannteste Begehung eines 3.000ers bis heute war: Nach gut 2 Wochen in den Bergen war ich dermaßen akklimatisiert, daß es einem Morgenspaziergang glich, von der Boèhütte aus nach dem Frühstück zum Gipfel aufzusteigen.

Summa summarum, würde ich "Höhenkrankheit" nicht als allgemein relevantes Thema gerade bei dieser Tour betrachten, selbst wenn man (wie die meisten Begeher) eher aus dem Flachland kommt.

Höhen"erfahrung" hat übrigens recht wenig mit bzw. gegen eine Höhenkrankheit zu tun: Einerseits erkranken gerade auch immer wieder Anden-Bewohner an der Höhenkrankheit, andererseits auch Extrem-Bergsteiger, die sogar schon 8.000er bestiegen haben.

Schöne Grüße
K2.

P.S.

K2 @, Mittwoch, 13. Juli 2016, 09:17 (vor 3055 Tagen) @ styles78

Ein anderes gesundheitliches Thema (durchaus schon begegnet) in diesen Höhen:
Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Bei einigen Krankheiten in diesem Bereich raten Ärzte vor Anstrengung (z.B. Wandern) in größerer Höhe ab. Häufig sind da 3.000m ein vom Arzt genannter Grenzwert.

K2.

P.P.S.: Ob es dann aber wirklich sinnvoll ist, bei einer derartigen Empfehlung am Hohen Riffler (Zillertaler Alpen, Nähe Friesenbergscharte) bis 2.999m aufzusteigen und zu warten bis der Rest der Gruppe vom Gipfel auf 3.231m zurück kommt, sei mal dahin gestellt ... ;-)

P.S.

styles78 @, Freitag, 15. Juli 2016, 12:29 (vor 3053 Tagen) @ K2

Selbstständlich ist mir klar das es bei den Höhen keine blubbernde Atmung usw. geben wird. Die Rückmeldung reicht mir aber so :-) danke!

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