Kartengrundlage für GPS-Track

mariaunterwegs... @, Montag, 11. Juli 2016, 20:34 (vor 3057 Tagen)

Hey liebe Wanderlustige,

wäre für Vorschläge Eurerseits bezüglich möglicher digitaler Kartengrundlagen für den Downlad des TMV GPS-Tracks aus dem Rother Wanderführer sehr dankbar!

Bin noch ein Smartphone-Newbie und freue mich über Vorschläge zu kostenfreien oder kostengünstigen digitalen Karten, die sich für Euch bewährt haben. Schreibt gerne noch dazu wo man diese downloaden kann.

Ganz herzlichen Dank!
Maria

Kartengrundlage für GPS-Track

K2 @, Montag, 11. Juli 2016, 22:11 (vor 3057 Tagen) @ mariaunterwegs...

Hallo Maria.

Für SmartPhone empfehle ich OSM Freizeitkarte Alpen (Homepage Freizeitkarte) und kostenlose Apps, die diese darstellen.
Für's GPS würde ich zusätzlich noch OSM Kleineisel-Karte und Europa-(Fern-)Wanderwege-Overlay empfehlen.

Schöne Grüße
K2.

Kartengrundlage für GPS-Track

mariaunterwegs... @, Dienstag, 19. Juli 2016, 13:26 (vor 3050 Tagen) @ K2

Hey K2,

danke für Deine schnelle Antwort! Gibt es eine App die Du empfehlen könntest? Es gibt so viele und natürlich sind alle laut Eigenbeschreibung "die Beste". Deine Erfahrung würde mir weiterhelfen.

Also bei der von dir empfohlenen Freizeitkarte ist die eine kostenfreie App "Orux Maps" hast du (oder eine andere Person die mitliest) damit bereits Erfahrung?

Danke vorab!

Lieben Gruß
Maria

Karten-App

K2 @, Samstag, 23. Juli 2016, 10:31 (vor 3046 Tagen) @ mariaunterwegs...

Hallo Maria.

Hatte mir für eine größere Wanderung die beiden Android-Apps OruxMaps und LocusMap in kostenloser Version auf dem SmartPhone installiert und für Offline-Karteneinsatz konfiguriert (für Einrichtung gibt es jeweils Anleitungen, wie man das hinbekommt).

Da für mich die SmartPhone-Nutzung nur Fallback/Ergänzung neben Outdoor-GPS-Gerät und Papierkarten-Kopien ist, kann ich mangels Vergleich und intensiver Nutzung nicht bewerten, ob/welche App besonders gut geeignet ist.

Einfach mal vorab in aller Ruhe (und abgeschaltetem WLAN/Netz) ausprobieren ...

Schöne Grüße
K2.

Karten-App

ChristopherMcCandless ⌂ @, Montag, 01. August 2016, 09:21 (vor 3037 Tagen) @ K2

für diesen Tipp bedankt sich ebenfalls: ChristopherMcCandless

Ich werde Papierkarten und mein Garmin eTrex Vista mitnehmen, habe die App und die Karten aber auch mal auf mein Handy gepackt und gestern bei einer Wanderung ausprobiert: funktioniert gut. So habe ich noch ein Backup ohne weiteres Gewicht am Start. Great!

KOMOOT: Kartengrundlage für GPS-Track

Protorunner, Montag, 29. August 2016, 21:56 (vor 3008 Tagen) @ mariaunterwegs...

Schaut euch komoot an. Geniale App um Touren zu planen, zu tracken und zu teilen. Offline TopoKarten für kleines Geld. Orientierung mittels gps ein Kinderspiel.

Kartengrundlage für GPS-Track

mariaunterwegs... @, Dienstag, 30. August 2016, 10:28 (vor 3008 Tagen) @ mariaunterwegs...

Danke an alle für Eure Antworten.

Hatte mich letztendlich für "OsmAnd" entschieden. Die ist kostenfrei. Man kann auch 10 Karten herunterladen. Für den TMV braucht man dann die Karten:

"Deutschland Bayern"
"Österreich"
"Italien Trentino-Südtirol"
"Italien Venetien"

Das hat mit den GPS-Tracks von Rother sehr gut funktioniert.

Die Karten sind ohne Höhenlinien, die kann man jedoch käuflich erwerben - was ich nicht gemacht habe - da ich die Höhenlinien auf meinen Papierkarten hatte.

Hab die Papierkarten letztendlich so gut wie nicht gebraucht, würde sie aber aus Sicherheitsgründen wieder mitnehmen.

Der Rother Wanderführer war meistens ausreichend und immer griffbereit.

Die GPS-Tracks brauchte ich in 5 Situationen. Am 2. Tag etwas verlaufen, in Bad Tölz und Belluno zur Orientierung und 2x wo einfach nicht klar war wo's weitergeht.

Herzlichen Gruß
Maria

Kartengrundlage für GPS-Track

Der olle Hansen ⌂ @, Lübeck, Mittwoch, 09. November 2016, 09:48 (vor 2937 Tagen) @ mariaunterwegs...

Mit GPS-Karten beschäftige ich mich seit einigen Jahren. Obwohl ich GPS begeistert einsetze, bin ich doch skeptisch bezüglich des Kartenmaterials. Die GPS-Technik arbeitet sehr genau, aber die Qualität digitale Karten ist schwer zu beurteilen.
Wenn ich auf der Terrasse einer Hütte sitze und mein GPS zeigt meine Position 80 m daneben auf der grünen Wiese an, dann ist nicht mein GPS-Gerät 80 m ungenau, sondern vermutlich liegt die zugrundeliegende digitale Karte 70-75 m daneben ... die restlichen 5-10 m gehn dann aufs Konto des GPS-Empfängers.

Freie Karten (z.B. OSM) werden von Laien bearbeitet, das ist zwar löblich, aber nicht alle Beteiligten sind ausreichend begabt ... ;-) Und so sind Pfade, Wege und meist sogar Straßen oft weit ab von der Realität. Wasserläufe und Ufer von größeren Gewässern sind meist gruselig schlecht digitalisiert.
Original OSM hat vor gut einem Jahr einen gewaltigen Qualitätssprung gemacht, zumindest im Raum D-A-CH. Aber von Anderen ins Netz gestellte Karten mit zusätzlichen Daten (z.B. Fahrrad/MTB-Karten), die immer noch zum Download bereitgestellt werden, sind nicht aktualisiert und basieren immer noch auf alten, ungenauen Daten.

Kommerzielle Karten sind in der Qualität meist besser, aber oft kann man nicht soweit hinein zoomen, wie man das als Wanderer möchte, weil die Zielgruppe der Käufer sich mit Zweirad oder Auto fortbewegt und diese Detailgenauigkeit nicht braucht.

Mein Weg aus dem Dilemma: Ich habe mir ein leistungsstarkes, aber dennoch günstiges Programm zugelegt, mit dem ich OSM-Karten selber bearbeite. Dort, wo ich bessere Details brauche, arbeite ich sie selber ein. Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten, Bushaltestellen und sogar Notizen lassen sich beliebig ergänzen. Ungenaue Wege lassen sich verbessern.
Nachteil dieser Strategie: Es ist recht zeitaufwendig.
Vorteil dieser Vorgehensweise: Man beschäftigt sich intensiv mit dem Zielgebiet - man ist gut vorbereitet. Vieles prägt sich dabei so ein, dass man vor Ort die Informationen aus dem Gedächtnis abrufen kann. Ich weiss, welche Genauigkeit meine Ergänzungen haben und ich weiß, welche Toleranzen ich bei anderen Kartengebieten hinnehmen muss.
Die so bearbeiten Karten kann man in diverse Formate umwandeln, je nach verwendeter Hardware.
Es sind Vektorkarten, die nur geringe Datenmengen produzieren. Daher passen "große" Karten auf kleine Speichermedien.

Aus meinen Erfahrungen würde ich mich niemals auf unbekannte Karten verlassen, die ich "mal schnell vor der Abreise" noch auf mein GPS oder Smartphone kopiert habe. Mindestens sollte man in sehr bekannter, heimatlicher Umgebung die Qualität der Karten testen - dann weiß man, was man hat ... ;-)

Besondere Fehlerquelle bei OSM-Karten in Bergen: Oft werden Satellitenbilder nachgezeichnet (sichtbare Geländekonturen, Wege, Gebäude, usw). Man sieht vielen OSM-Karten an, dass sie auf Google-Earth-Fotos basieren. Das Problem ist, dass die wenigsten Bilder senkrecht zur Erdoberfläche geschossen wurden. Dementspechend groß sind die perspektivischen Verzerrungen. Das fällt meist sogar im Flachland bei längeren Brücken und einzelnen, hohen Gebäuden auf. Ein Dreitausender-Gipfel liegt dann leicht mal 150 m daneben ... Der Pass, der an ihm vorbeiführt, leider auch ... Wenn ich mich bei schlechter Sicht oder nach Neuschnee dann darauf verlasse, dass ich per GPS meinen Pfad finde, kann das schnell daneben gehen ...
Wenn man von Wanderern aufgezeichnete GPS-Tracks auf OSM-Karten legt, sieht man teilweise große Abweichungen. Der übliche GPS-Fehler ist meist deutlich geringer - auch hier zeigt sich der perspektivische Fehler des Kartenmaterials, vor allem, wenn der Fehler mit abnehmender Geländehöhe geringert zu werden scheint.
Nur auf professioneller Landvermessung basierende Karten haben solche Darstellungsfehler nicht.
Wenn man unterwegs Fixpunkte selber einmisst (Wegpunkt setzen bei Hütten, Kreuzungen, etc. kann man zumindest die eigenen Karten später daheim korrigieren, wenn man sie selber bearbeitet.
Auch die bei Wikipedia veröffentlichten Koordinaten für Gipfel, Hütten, etc. sind teilweise (sehr) ungenau. Da keine Koordinatenquellen genannt sind, kann man die Qualität nicht einschätzen.

Daher ist es wichtig, dass alle, die GPS unterwegs benutzen, ihre eingemessenen Wegpunkte öffentlich machen. Solche Daten sind meist genauer als das übliche digitale Kartenmaterial und helfen anderen Wanderern, wenn sie solche Punkte in ihr GPS eingeben.

(Beispiel: Die von "K2" hier im Forum angegebene Position der Sommerbrücke über den Gletscherabfluss am Spannaglhaus (Friesenbergscharte) - ich gehe mal davon aus, die Koordinaten sind selber eingemessen - weicht ca. 65 m von der Position der Brücke in der OSM-Karte ab.)

Wenn man sich der möglichen Fehler und Unzulänglichkeiten digitaler Karten bewusst ist, kann GPS unterwegs aber sehr hilfreich sein. Blindes Vertrauen kann auch hier verhängnisvoll werden.

Kartengrundlage für GPS-Track

Jörg, Sonntag, 13. November 2016, 17:37 (vor 2932 Tagen) @ Der olle Hansen

Deshalb nehme ich nur Original Garmin Karten... Wenn ich mehrere 100 Euro für ein GPS-Gerät ausgeben kann, sollte es am Kartenmaterial nicht scheitern...

Kartengrundlage für GPS-Track

Der olle Hansen ⌂ @, Lübeck, Sonntag, 13. November 2016, 20:42 (vor 2932 Tagen) @ Jörg

Das ist richtig. Und wenn du mit der Qualität der Karten auch im Detail zufrieden bist, dann passt's ja. ;-)

Wenn man mal zusammenrechnet, was der entsprechende Kartensatz in gedruckter Form kostet, sind die meisten professionellen Karten preiswert - also ihren Preis wert.

Hätte ich keinen Spaß an der Bearbeitung der digitalen Karten, täte ich es auch nicht. Die Stunden, die ich damit verbringe, kann keiner bezahlen ... reine Liebhaberei eben. ;-)

Kartengrundlage für GPS-Track

K2 @, Samstag, 10. Dezember 2016, 17:23 (vor 2905 Tagen) @ Jörg

Hallo Jörg.

Deshalb nehme ich nur Original Garmin Karten... Wenn ich mehrere 100 Euro für ein GPS-Gerät ausgeben kann, sollte es am Kartenmaterial nicht scheitern...

Ich verwende zwar teilweise auch Garmin-Karten, allerdings sind die genauso wenig oder viel "Original" wie alle anderen, denn auch Garmin ist kein Kartenrohdatenerfasser/-hersteller.

Die Qualität der Garmin-Karten ist teilweise sehr gut, teilweise eher als abenteuerlich zu bezeichnen.
Ein großes Manko aus meiner Sicht: Die GPS-Geräte zeigen Pfade (also den typischen Bergwanderweg) erst bei extrem hoher Zoomstufe und zumindest ist mir kein (einfacher) Weg bekannt, wie man das einfach am Gerät oder vor dem Export vom PC verstellen könnte.

Ähnlicher (Massen-)Murks wie bei der neuen Kompaß-Karten-Software am PC (dort war es in Vor-Versionen sogar besser und wurde nun (grob vorsätzlich oder nur fahrlässig ?!) verschlechtert).

Da sind jeweils Leute an der Software tätig, die augenscheinlich den Bezug zu den Anforderungen aus der Realität verloren haben. Gutes Software-Produkt-Management sieht anders aus.

Schöne Grüße,
K2.

Kartengrundlagen und GPS - Teil 1

K2 @, Samstag, 10. Dezember 2016, 14:25 (vor 2905 Tagen) @ Der olle Hansen

Hallo oller Hansen.

Meine Antwort ist knapp doppelt so lang, wie hier erlaubt.

Teil 1:

Hier kann ich Dir teilweise zustimmen, fühle mich aber bemüßigt in anderen Teilen zu widersprechen oder zumindest - aus meiner Sicht - nicht zusammengehörige Dinge, die hier in einem Topf landen, aufzutrennen bzw. zu ergänzen.

Mit GPS-Karten beschäftige ich mich seit einigen Jahren. Obwohl ich GPS begeistert einsetze, bin ich doch skeptisch bezüglich des Kartenmaterials. Die GPS-Technik arbeitet sehr genau, aber die Qualität digitale Karten ist schwer zu beurteilen.

Stimmt.
Allerdings gilt das für analoge Karten aber mindestens ebenso: Und nicht immer stimmen die vorherrschenden (Vor-)Urteile.
Beispiel: Man schaue sich mal die Karten der bekannten Quellen (Alpenverein, Kompaß, Tabacco) zwischen Landshuter-Europa-Hütte, Pfitscher-Joch und Gliederscharte auf der M-V-Route an.

Die GPS-Technik hat aber auch Tücken: Teilweise hat man plötzlich (damit ist nicht schlechter Empfang gemeint) Abweichungen im KILOMETER-Bereich. Ist halt auch nur Sensorik + Software != fehlerfrei.

Wenn ich auf der Terrasse einer Hütte sitze und mein GPS zeigt meine Position 80 m daneben auf der grünen Wiese an, dann ist nicht mein GPS-Gerät 80 m ungenau, sondern vermutlich liegt die zugrundeliegende digitale Karte 70-75 m daneben ... die restlichen 5-10 m gehn dann aufs Konto des GPS-Empfängers.

Korrekt.

Freie Karten (z.B. OSM) werden von Laien bearbeitet, das ist zwar löblich, aber nicht alle Beteiligten sind ausreichend begabt ... ;-)

Nun, das gilt für die Zeichner analoger Karten aber genauso: Z.B. die "Biletti"-Karten (München-Venedig, Ost-Alpen) oder die IGN-Karten (GTA, West-Alpen) aus italienischen Verlagen sind eigentlich kaum zu gebrauchen (insbesondere erstere erinnern an die Abbildung des Zonenrandgebiets in DDR-Karten - ich konnte es ja nicht glauben und dachte auf dem Weg nach Venedig, so eine Karte sei besser als keine - einer der wenigen Irrtümer, die mir in dieser Hinsicht unterliefen :-().
Das Papier dieser Machwerke ist übrigens nicht mal richtig kompatibel für andere "Geschäfte" ;-)

Man braucht aber nicht zu glauben (in der Schweiz mag das anders sein), daß die ordentlich arbeitenden kommerziellen Kartenverlage Geographen zum (Neu-)Vermessen ins Gelände schicken würden !
Besonders augenfällig wird dies in den Alpen, wenn man im Kleingedruckten mal den Stand der Gletscherverläufe nachliest - 30-40 JAHRE alt sind da keine Seltenheit.

Und so sind Pfade, Wege und meist sogar Straßen oft weit ab von der Realität. Wasserläufe und Ufer von größeren Gewässern sind meist gruselig schlecht digitalisiert.
Original OSM hat vor gut einem Jahr einen gewaltigen Qualitätssprung gemacht, zumindest im Raum D-A-CH.

Diese Einschätzung mit dem Sprung kann ich nicht unbedingt teilen.
Es gab vorher schon extrem gut gemappte Gebiete in den Alpen und es gibt heute ebenfalls noch katastrophale.

Aus meiner Sicht hat die kommerzielle Karte in der Regel einen höheren Mindest-Level, erreicht aber in gut betreuten Gebieten NIE die Detailfülle und Aktualität eines permanent gepflegten Datenbestandes, der noch dazu häufiger neue Kompilate auswirft (z.B. OSM-Freizeitkarte alle paar Monate).

Kommerzielle Karten sind in der Qualität meist besser, aber oft kann man nicht soweit hinein zoomen, wie man das als Wanderer möchte, weil die Zielgruppe der Käufer sich mit Zweirad oder Auto fortbewegt und diese Detailgenauigkeit nicht braucht.

Zoom-Level hat absolut nichts mit kommerziell oder frei zu tun, sondern hängt primär von Anzeige-Software und Kompilat ab (interessanter/relevanter ist da eher nicht die maximale Zoomstufe, sondern ab welchem Zoom-Level, welche Informationen angezeigt werden: das ist bei Vektor-Karten der Kompromiß zwischen Informationsdetails und Lesbarkeit) und dann natürlich davon, ob es Vektor- oder Rasterkarte ist.
Egal ob für Auto- oder Fußgänger-Navigation: Routing-fähige Karten sind generell Vektorkarten (oder zumindest mit Vektor-Informationen versehen).
Typischer Vertreter von kommerziell verfügbaren Digital-Karten im Rasterformat: DAV-Karten.

Mein Weg aus dem Dilemma: Ich habe mir ein leistungsstarkes, aber dennoch günstiges Programm zugelegt, mit dem ich OSM-Karten selber bearbeite. Dort, wo ich bessere Details brauche, arbeite ich sie selber ein. Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten, Bushaltestellen und sogar Notizen lassen sich beliebig ergänzen. Ungenaue Wege lassen sich verbessern.

Dazu müßtest Du aber genaue Lage der Wege kennen, im Idealfall diesen also selbst abgelaufen und getrackt haben ==> Henne-Ei-Problem.

...

Kartengrundlagen und GPS - Teil 2

K2 @, Samstag, 10. Dezember 2016, 14:28 (vor 2905 Tagen) @ Der olle Hansen

Teil 2:

Vorteil dieser Vorgehensweise: Man beschäftigt sich intensiv mit dem Zielgebiet - man ist gut vorbereitet.

Das schadet nie - ob man dazu Karte wirklich bearbeiten muß, sei aber mal dahin gestellt.
Kann man für eine relativ kurze Fernwanderung wie den Alpenteil von München-Venedig (ca. 20 Tages-Etappen) vielleicht noch schaffen, wird aber auf lange Frist sehr aufwändig bei beschränktem Informationsgewinn.

Es sind Vektorkarten, die nur geringe Datenmengen produzieren. Daher passen "große" Karten auf kleine Speichermedien.

Da große Speichermedien heute für wenige Euros erhältlich sind, passen die ganzen Alpen als Vektorkarten mehrfach (z.B. kommerzielle + freie Karten derselben Gebiete) auf ein Medium und noch jede Menge Rasterkarten dazu.

Aus meinen Erfahrungen würde ich mich niemals auf unbekannte Karten verlassen, die ich "mal schnell vor der Abreise" noch auf mein GPS oder Smartphone kopiert habe. Mindestens sollte man in sehr bekannter, heimatlicher Umgebung die Qualität der Karten testen - dann weiß man, was man hat ... ;-)

Verlassen kann man sich unterwegs auf KEINE Quelle (analog/digital, kommerziell/frei, Karte/Aussagen anderer, ...) alleine, man sollte sich immer möglichst viele Informationen für eine eigenbestimmte und eigenverantwortliche Entscheidung heran ziehen.

Ein Test zu Hause/in bekannter Umgebung sagt nichts über die Qualität der gleichen Quelle hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen (siehe Argumente/Beobachtungen oben) !

Nur auf professioneller Landvermessung basierende Karten haben solche Darstellungsfehler nicht.

Auf professioneller Landvermessung basierende Karten HÄTTEN solche Darstellungsfehler nicht.

Wenn man unterwegs Fixpunkte selber einmisst (Wegpunkt setzen bei Hütten, Kreuzungen, etc. kann man zumindest die eigenen Karten später daheim korrigieren, wenn man sie selber bearbeitet.

Stimmt, allerdings kann man sich meist das Setzen von Fixpunkten mit gemittelten Koordinaten sparen, wenn man stattdessen Trackaufzeichnung laufen läßt und Uhr von GPS und Foto möglichst gut synchronisiert.

Auch die bei Wikipedia veröffentlichten Koordinaten für Gipfel, Hütten, etc. sind teilweise (sehr) ungenau. Da keine Koordinatenquellen genannt sind, kann man die Qualität nicht einschätzen.

Stimmt.
Von unterschiedlichen Koordinatensystem (bei Koordianten)/Bezugspunkten (bei Höhen) mal ganz zu schweigen.

(Beispiel: Die von "K2" hier im Forum angegebene Position der Sommerbrücke über den Gletscherabfluss am Spannaglhaus (Friesenbergscharte) - ich gehe mal davon aus, die Koordinaten sind selber eingemessen - weicht ca. 65 m von der Position der Brücke in der OSM-Karte ab.)

Nun, meist schreibe ich "ca." oder "ungefähr" bei meinen Koordinatenangaben dazu.
Beim genannten Artikel (Forumseintrag Friesenbergscharte) hatte ich das schlampigerweise versäumt. Mea culpa, Asche auf mein Haupt.

Von mir angegebene Koordinaten in diesem Forum (an anderer Stelle mag das Folgende nicht gelten) stellen in der Regel KEINE vor Ort (Zeit-aufwändig) gemittelt eingemessenen Koordinaten dar, sondern stammen aus Abschätzungen bzw. aus mittels synchronisierten Uhren auf Track-Aufzeichnungs-Basis geokodierten Fotos.

Das Verfahren hat einige Prinzip-bedingte Schwächen:
- Uhren-Synchronisierung muß passen
- die Koordinaten sind die des Standortes des Fotografen und nicht direkt der abgebildeten Szene

De-facto spielt das in der Praxis aber kaum eine Rolle, insbesondere da es hier ja immer um Gebiete/größere topografisch Objekte/... geht.

Man darf auch nicht vergessen, daß beispielsweise in einer 1:50.000 Karte ein Millimeter auch schon 50 m in der Realität abbilden.

Habe einfach nochmal Koordianten von einem alten Foto (aus 2008) AUF der Brücke genommen und in ditigaler AV-Karte und OSM zum Vergleich eingeblendet:

AV (Raster):

[image]

OSM (Vektor):

[image]

Gibt sich nichts und ist in der Regel wirklich sehr genau.

Wenn man sich der möglichen Fehler und Unzulänglichkeiten digitaler Karten bewusst ist, kann GPS unterwegs aber sehr hilfreich sein. Blindes Vertrauen kann auch hier verhängnisvoll werden.

Stimmt.
U.a. deshalb, als auch zur Vermeidung von Technik-Abhängigkeit (Gerät kaputt, kein Strom mehr) und für Überblicks-Entscheidungen sollten idealerweise analoge Karten (z.B. in leichter Kopie-Form) ZUSÄTZLICH mitgeführt werden.

Schöne Grüße in den Norden,
K2.

Kartengrundlage für GPS-Track

Daniel @, Montag, 26. Dezember 2016, 23:56 (vor 2889 Tagen) @ Der olle Hansen

Hi,
bei OSM versucht man immer in erster Linie auf GPS-Spuren zuzugreifen. Diese sind aber nicht immer verfügbar oder veraltet oder widersprüchlich. An Stellen mit schlechtem Empfang weichen die Spuren schon sehr krass von einander ab. Ein GPS-Gerät hat eine Genauigkeit von 10-20m. Wenn das dann in einem größeren Maßstab abgeklickt wird, kommen dadurch gerne größere Abweichungen zustande. Ein zweiter mit einem solchen GPS hat dann im schlimmsten Fall 50-60m Ungenauigkeit. Deshalb nie blind auf das Navi hören!!!
Neue Wege oder Umleitungen sind meist auch nicht vorhanden und tauchen wenn dann erst spät in den Daten auf. Der Rother hat bei der Etape vor dem Karwendelhaus z.B. einen alten und gefährlichen Weg drinnen, hier sollte man dann doch auf die Schilder schauen ;-)
Wo keine GPS-Spuren vorhanden, geht es an Luftbilder und Geländemodelle. Jede Kurve und jede Windung ist allein wegen des Umfangs des Projektes nicht nachstellbar. Was mir schon oft vorgekommen ist, dass jede Quelle von der anderen abweicht. Abweichungen kommen durch vielerlei Ursachen zustande. Zwischen Bayern und Österreich hatte ich mal Umklappeffekte durch schlechte Entzerrung der Luftbilder. Meist sind es aber auch nur fehlerhafte Projektionen von den Landeskoordinatensystemen in das Weltweit gültige OSM. Auch die Aktualität der Luftbilder ist ein großes Problem, da sich Bergwege von Jahr zu Jahr ändern, z.B. die Aufstiege Nives Scharte oder Geierjoch.
Ich nutze auf meinem Garmin die Karten von openmtbmap. Diese werden wöchentlich neu gerendert und lassen sich ganz bequem in das Garmin Basecamp installieren und von dort nach belieben auf das Garmin kopieren. Navigieren ist damit auch bedingt möglich.

@Der Olle Hanse:
Was für ein Programm nutzt du den?

Analoge Karten sind schön und gut, Fehler in der Kartierung fallen bei denen halt nicht so stark auf da man seine eigen Postion nur durch ein Raster ungefähr auf die Karte abbilden kann.

Eine Anmerkung zum Schluss: OSM ist frei und kann von jedem weiter verbessert werden. Wenn euch Fehler oder fehlende Inhalte auffallen könnt ihr die selber nachtragen oder als Fehler melden. GPS-Spuren sind immer gerne gesehen und helfen gewaltig!

Kartengrundlage für GPS-Track

Der olle Hansen ⌂ @, Lübeck, Freitag, 30. Dezember 2016, 15:09 (vor 2885 Tagen) @ Daniel

@Der Olle Hansen:
Was für ein Programm nutzt du denn?


GPSMapEdit - Nach kurzer, überzeugender Testphase mit der Gratisversion habe ich für sehr günstige 39 € den Lizenzschlüssel erworben, um alle Karten/Satellitenbilder hinterlegen zu können. Da man die Satellitenbilder verschiedener Anbieter hinterlegen kann, die zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen sind, und da man schnell zwischen den Bildern hin und her schalten kann, kann man gut vergleichen, z.B. Sommer/Winter oder bei Gewässern (für mich als Paddler wichtig) Hochwasser/Niedrigwasser. Da die Bilder von verschiedenen Satelliten(positionen) stammen, sieht man direkt Projektionsunterschiede und darauf basierende Kartenfehler. Auch in der Bildschärfe gibt es oft Unterschiede.
Mein GPS von Lowrance ist in der Darstellung etwas eingeschränkt, für Garmin hat man je nach Gerätesoftware deutlich mehr darstellerische Möglichkeiten. Die eigenen Karten werden während der Bearbeitung in einer Textdatei gespeichert, die man auch direkt mit einem Editor bearbeiten kann.
Die Funktionalität von GPSMapEdit gefällt mir gut, die meisten Funktionen lassen sich frei auf Hotkeys legen, sodass ich inzwischen meine eigene, für mich intuitive Bedienung per Tastatur habe. Der Support bei Fragen und Problemen ist sehr gut.

Analoge Karten sind schön und gut, Fehler in der Kartierung fallen bei denen halt nicht so stark auf da man seine eigen Postion nur durch ein Raster ungefähr auf die Karte abbilden kann.

Der große Vorteil analoger Karten, auch wenn sie nicht besonders genau sind - ist der Geländeüberblick, den man digital erst bei Bildschirmen ab DIN A5 aufwärts hätte. Karten mit Schummerung sind da besonders anschaulich.
Die mangelnde Übersichtlichkeit auf kleinem Display versuche ich durch entsprechende Tourvorbereitung am großen Computerbildschirm auszugleichen. Auf die eigenen, in die GPS-Karte eingetragen Tourdaten kann ich mich dann verlassen.
Trotzdem werde ich eine Übersichtskarte dabei haben.
Das habe ich einmal bei der Hochseenavigation so gelernt und es hat sich als sehr gut erwiesen: Man hat einen sogenannten "Übersegler"; eine Karte, die für die Navigation zu ungenau ist, die aber das gesamte Tourgebiet zeigt. Für die Navigation arbeitet man mit genauen Detailkarten.

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