Überschreitung des Schlauchkarsattels

Frank Haas @, Nister-Möhrendorf, Montag, 07. November 2011, 21:01 (vor 4769 Tagen)

Liebe München-Venedig-Wanderer,

ich habe schon einiges über den berühmt-berüchtigten Schlauchkarsattel im Karwendelgebirge gelesen und auch gehört.
Es scheint mir so, als sei es der größte Knackpunkt der Tour von München nach Venedig, wenn man nicht gleich mit der Umgehung über Scharnitz plant.

Daher habe ich vom 04.10. - 08.10.2011 noch eine Karwendeltour gemacht und in meiner Routenplanung auch den Schlauchkarsattel mit Birkkarspitze vorgesehen.
Nach Tel. Rücksprache mit dem Hüttenwirt der Karwendelhütte 5 Tage vor Tourbeginn war eine Begehung noch problemlos möglich. Am Tage meiner Ankunft an der Hütte riet der Hüttenwirt aufgrund von stark vereisten Schneefeldern davon ab.
Auch die Wetterbedingungen hätten selbst für Anfang Oktober nicht besser sein können!
"Generell sei die Passage nur an wenigen Tagen zw. Mitte Juli und Anfang Oktober sicher zu gehen" so erzählte der Hüttenwirt weiter.
Ich habe daraufhin meine Tour über die östl. Karwendelspitze, Falkenhütte und Lamsenjochhütte fortgesetzt.

Würde mich über Erfahrungsberichte über die gute (oder schlechte) Begehbarkeit des Schlauchkarsattels von denen freuen, die diesen Abschnitt schon einmal oder öfter gegangen sind.

Ich sehe vor die M-V-Tour im Sommer 2012 zu gehen.

Gruß Frank

Überschreitung des Schlauchkarsattels

Andy, Dienstag, 08. November 2011, 08:37 (vor 4768 Tagen) @ Frank Haas

ich bin den Schlauchkarsattel im August gegangen. Es herrschten ideale Bedingungen.
(keine Restschneefelder, keine Vereisungen, kein Schneefall)
Für mich und ich denke für alle anderen, die das Schlauchkar ebenfalls gegangen sind, war es lediglich anstrengend mehr nicht. Ich fand es keinesfalls gefährlich. Beim Abstieg sind ein paar Höhenmeter Seilsicherungen angebracht, aber auch diese Passage war problemlos zu gehen.
Ich weiß aber, dass es Tage zuvor und auch Tage danach nicht ratsam war, den Sattel zu begehen, wegen plötzlich einsetzendem Schneerfall.
Ich vermute mal, dass mindestens ein Drittel der MV Wanderer damit leben muss, am falschen Tag am Schlauchkar angekommen zu sein.
Schlauchkarsattel und Friesenbergscharte werden immer wieder als die schwierigsten Passagen gehandelt. (Abgesehen von der Schiara)
Meine Meinung: Bergerfahrung mit einfachen Seilpassagen sollte vorhanden sein. Auch die Friesenbergscharte ist relativ problemlos zu gehen, wenn man sich damit abfindet, dass es die ersten Höhenmeter runter seilgesichtert geht und es neben dem Weg eben sausteil runtergeht. Mir hat es gehofen bei der Friesenbergscharte den Tunnelblick einzuschalten und dann konzentriert zu laufen.
Im Vorfeld wurde mir aber von einem anderen Wanderer mächtig Angst eingejagt vor der schrecklichen Friesenbergscharte: Saugefählich, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt Voraussetzung, ein Ausrutscher .....
Ich habe MV Wanderer kennengelernt, die komplett keine Alpenerfahrung hatten und mit Kindern die Passagen gemeistert haben. Meine Meinung: Nicht verrückt machen lassen.

Gut trainieren kann man an dem Teilstück Bad Tölz - Tuttinger Hütte, Hier den Weg über die Achselköpfle laufen. Schafft man die problemlos sollte der Rest der Tour ebenfalls machbar ein. (von der Schiara mal abgesehen)

Überschreitung des Schlauchkarsattels

Andrea Herold @, Langenbernsdorf, Mittwoch, 09. November 2011, 06:35 (vor 4767 Tagen) @ Frank Haas

Stimmt, bei gutem Wetter (am 11.8.08 gegangenist) diese Passage gut zu gehen. Ich fand das Schlauchkar weder besonders anstrengend noch gefährlich, aber das ist subjektiv.

Überschreitung des Schlauchkarsattels

Thomas, Sonntag, 13. November 2011, 23:26 (vor 4763 Tagen) @ Andrea Herold

Ende Juni 2010 war noch sehr viel Schnee drin, sind Nachmittags gegangen um den Schnee weich zu haben. Wurde dann eine Wühlerei, aber dafür ungefährlich. Solange man schonmal auf Firn unterwegs war und er nicht zu hart ist, geht das problemlos.

Überschreitung des Schlauchkarsattels

Jörg, Donnerstag, 19. Januar 2012, 11:34 (vor 4696 Tagen) @ Thomas

Das Schlauchkar macht seinem Namen alle Ehre - es schlaucht ziemlich - beim Abstieg muss man ein bisschen aufpassen aber es gibt ja die Seilsicherungen.
Bei Eis oder Schnee wird es allerdings gefährlich - aber man muss bei einer München Venedig Wanderung ja nun mal flexibel bleiben und evtl. auch mal etwas umgehen oder umfahren wenn das Wetter einfach zu schlecht ist.
Viel Spaß am Schlauchkar unterhalb der Birkkarspitze..
Gruß
Jörg

Überschreitung des Schlauchkarsattels

Eberhard @, Heilbronn, Donnerstag, 16. Februar 2012, 12:56 (vor 4668 Tagen) @ Jörg

Bin über den Schlauchkarsattel Anfang Juli 2011 gegangen. Der Altschnee war schon raus und das Wetter super. Am unteren Ende des Birkars war es schon fast zu heiß. Da ich schon jenseits des 60. Lebensjahres bin, fand ich die Tour schon etwas anstrengend, aber für geübte Bergwanderer gut machbar. Die netten Hüttenwirtsleute im Hallerangerhaus haben mich rasch die Anstrengung vergessen lassen. Schön war auch, dass ich an diesem Abend den Erfinder des Traumpfades München-Venedig der Ludwig Graßler am Hallerangerhaus getroffen habe. War ne richtig nette Unterhaltung. Aufpassen muss man allerdings auf den ersten Metern der Seilsicherung auf der Birkarseite des Sattels. Da waren (zumindest Anfang Juli) ein paar Eisen locker und haben sich gedreht. Aber sonst sollte man weder vor dem Schlauchkar noch vor der Friesenbergscharte Angst haben. Notwendiger Resepekt schadet jedoch nie.

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