Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Donnerstag, 06. Juni 2019, 23:14 (vor 1997 Tagen)
Hallo ihr Lieben. Ich möchte als Berganfängerin im August September den Traumpfad alleine gehen. Bin ich bekloppt oder ist das mit gesundem Menschenverstand und vorbereitetem Training zu bewältigen. Wenn ja.wie bereite ich mich am besten darauf vor?hier im norden ist alles platt lg
Traumpfad August September.Anfängerin
Gipfelstürmer, Freitag, 07. Juni 2019, 12:58 (vor 1997 Tagen) @ Desdemona
Hallo ,
Also wenn du gar keine Bergerfahrung hast würde ich es nicht riskieren.
Auch wenn in der zeit viele unterwegs sind aber man kann nicht drauf bauen das man immer jemanden hat der einem in einer Notlage helfen kann.
ich würde dir erstmal raten par Trips in die Alpen machen und schauen ob es überhaupt was ist mit den Hochlagen wenn du auf 1500m bis 2500m höhe bist.
Ich würde es nicht machen wenn ich keine Bergerfahrung habe.
Lieben Gruß
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Samstag, 08. Juni 2019, 15:51 (vor 1995 Tagen) @ Gipfelstürmer
Hey. Danke für deine Einschätzung. Wenn ich ehrlich bin würde ich gerne wissen warum genau ich nicht losziehen sollte. Wo genau könnten meine Probleme auftreten was ich als Flachlandtirolerin eventuell nicht bewältigen könnte. Ich kann ja die Tour auch jederzeit abbrechen und aussteigen. Das wäre eine Möglichkeit. Leider habe ich keine Zeit im Vorfeld die Berge zu erkunden um zu sehen ob ich das schaffen kann. Grundsätzlich bin ich aber optimistisch und ich bin auch nicht der Typ der etwas durchzieht mit Gewalt.
Traumpfad August September.Anfängerin
Mario , Mittwoch, 12. Juni 2019, 17:14 (vor 1991 Tagen) @ Desdemona
Hallo Desdemona,
dem würde ich mich spontan anschließen. Zum Warum fallen mir zahlreiche Gründe ein. Manches mag vlt. etwas barsch klingen, dafür entschuldige ich mich schon einmal...
Erstmal solltest du z.B. auf der zu diesem Forum gehörenden Webseite die Punkte Vorbereitung und Alpine Gefahren lesen.
Weiterhin gibt es vom DAV eine sogenannte Bergwandercard, die einem helfen soll, die eigenen Touren entsprechend der eigenen Fähigkeiten zu klären. Ich würde mal frech behaupten, dass du die einige Fragen nicht einmal verstehst und wahrscheinlich kaum eine beantworten kannst. Entsprechend dürftest du nur blaue Wege gehen...
Allein sich auf die Informationen der Wirte zu verlassen, wie unten angesprochen, kann schnell ins Auge gehen. Z.B. der Wirt im Tuxer Joch Haus ist so hilfsbereit und auskunftsfreudig wie ein Topf saure Milch. Und dann sitzt du im Gastraum und hast so viele Meinungen, wie Leute dort sitzen. Wie willst du einschätzen, welche davon vernünftig sind und welche nicht? Auf Mitwanderer, die du vorher noch nie gesehen hast, solltest du dich auf keinen Fall verlassen. Das beste Beispiel hatte ich 2017 bei meiner 2. M-V Tour: Wir trafen immer mal ein Grüppchen von 6 Leuten, die sich hier übers Forum verabredet hatten, gemeinsam zu starten. Auf der Lizumer Hütte trennten sich dann unsere Wege. Denn am Vorabend kam die Warnung vom Wirt, keinesfalls zu gehen, da den ganzen Tag vor Gewittern gewarnt wurde. Wir haben also einen Ruhetag eingelegt, die 6 kamen jedoch mit dem Wirt nicht zurecht und wollten unbedingt weiter gehen. Davon hielt sie auch das Donnergrollen um 8 Uhr morgens nicht ab. Einige Stunden später kam einer junge Frau von dieser Gruppe zurück. Sie konnte aufgrund massiver Schmerzen im Knie nicht mehr mit den anderen mithalten und musste umkehren. Gerade in solch einem Zustand und bei solchen Bedingungen ist die Gefahr, einfach mal umzuknicken oder wegzurutschen natürlich noch deutlich höher als normal. Wäre der guten das passiert, hätten wir sie am nächsten Morgen steif gefroren am Wegesrand gefunden. Derartiges Verhalten kenne ich eigentlich nur von "Profibergsteigern" im Himalaya. Eine Gruppe einigermaßen erfahrener befreundeter Bergwanderer, die also zum Vergnügen unterwegs sind, und später gern zu ihren Familien zurückkehren wollen, würde NIEMALS bei derartigen Bedingungen jemanden verletzten allein zurücklassen.
Nun stell dir vor, du bist an eine solche Gruppe geraten, hast dich überzeugen lassen, mit über die Friesenbergscharte zu gehen. Dann stehst du plötzlich muttersehlenallein an der Scharte, und um dich herum fängt es an zu gewittern...
Und wie du schriebst, einfach aussteigen, ist manchmal nicht so leicht. Ich traf mal jemanden, der eine Woche auf der Mindelheimer Hütte fest saß. Die Bedingungen waren zwar schlecht aber alles war noch gut "gehbar". Trotzdem traute sich der gute keinen der Abstiege zu und ließ sich letztlich nach einer Woche ausfliegen, dann natürlich auf eigene Kosten... (die Sennerin der Engbergalm hat uns mal erklärt, dass die Hubschrauberminute 32€ kostet (2010)).
Mal dreist gefragt: wie willst du dich vorbereiten, wenn du nicht die Zeit hast, mal vorher ein Wochenende in die Berge zu fahren?
Mein Rat, nimm dir die Zeit, dich ordentlich vorzubereiten, sonst wird aus dieser wunderschönen Tour ganz schnell eine Tortur. Der Berg verzeiht nicht und hat immer Recht
Mach dieses Jahr erstmal eine geführte Wochenendtour mit dem DAV und wenn du gern eine Fernwanderung machen möchtest, such dir erstmal was im Mittelgebirge, da sind die Gefahren deutlich besser zu handhaben. Da könnte sich dir z.B. den E3 ab der Sächsischen Schweiz und weiter gen Osten empfehlen, weiter durchs Riesengebirge und verschiedenste Karpatenzüge theoretisch bis ans schwarze Meer.
Viele Grüße
Mario
Traumpfad August September.Anfängerin
kyr0, Montag, 17. Juni 2019, 09:04 (vor 1987 Tagen) @ Mario
Hallo,
dem würde ich mich als M-V-Geher so auch 1:1 anschließen.
LG
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Montag, 17. Juni 2019, 11:27 (vor 1987 Tagen) @ kyr0
Könntet ihr mir eine gute Alternative mit ähnlicher Streckenlänge empfehlen? Wäre der alpe adria geeignet? Lg
Traumpfad August September.Anfängerin
Mario , Montag, 17. Juni 2019, 13:24 (vor 1987 Tagen) @ Desdemona
Da wären wir ja wieder beim gleichen Thema... ich bin den zwar noch nicht gegangen, aber auch dies ist ein Hochgebirgs-Fernwanderweg. Warum muss es den bitte gleich zu Anfang ein solcher sein? Woher weißt du, ohne jede Erfahrung, dass dir das Spaß macht? Denn auch wenn solche Wege, wie die meisten hier wissen, süchtig machen, sind sie doch mit erheblichen Strapazen verbunden. Und ich weiß ziemlich gut wovon ich rede, da wir bei unserer ersten Tour die ersten 14 Tage Dauerregen hatten. Jeden Morgen kriechst du mit schmerzenden Knochen in deine stinkenden Klamotten stolperst zum Frühstück und fragst dich, wie du heute auch nur einen Schritt laufen kannst Dann steigst du in deine nassen Schuhe, die im überfüllten Trockenraum nicht richtig trocknen konnten und setzt deinen klammen Rucksack auf. Vor der Hütte tröpfelt es dir entgegen..
Jeden Morgen stehst du vor der Frage: Ist die heutige Etappe bei den aktuellen Bedingungen möglich? und da meine ich nicht nur regnerische Großwetterlagen, sondern auch bei herrlichstem Wetter kann es Nachmittags häufig zu Gewittern kommen. Bis dahin sollte man in der Hütte sein... Außerdem kann man (wenn man sich selbst einschätzen kann!) feststellen, dass einem bestimmte Stellen zu steil/gefährlich/ausgesetzt.. sein und dass man diese umgehen möchte. Wenn mann zu viele Stellen umgeht kann man m.M.n. auch gleich einen der zahlreichen Fernwanderwege im Mittelgebirge wählen, oder sowas, wie den Salzburger Almenweg, der sicherlich auch reichlich Blick auf die Berge liefert, aber halt eben nie von oben. Wenn es denn dann unbedingt ein Fernwanderweg durch die Alpen sein soll, fiele mir nur noch der Goetheweg M-V ein. Da ist aber die Autobahn dein ständiger Begleiter.
Wenn es dir aber darum geht, Bergerfahrung zu sammeln, dann such dir irgendwo ein festes Quartier, kauf dir einen passenden Wanderführer und taste dich langsam ran, indem du Stück für Stück schwierigere Touren sammelst. So hast du keine Probleme mit dem limitierten Gepäck, immer einen bequemen Schlafplatz (in der Hallerangeralm schliefen wir zu fünft auch etwa 2,5m)
Und denk immer daran, dass die oftmals ehrenamtlichen Retter der Bergwacht selbst ihr Leben riskieren um Leute zu retten, die überfordert und entkräftet auf irgendeinem Berg festsitzen.
VG
Traumpfad August September.Anfängerin
Gipfelstürmer, Montag, 17. Juni 2019, 13:56 (vor 1986 Tagen) @ Mario
Hallo ,
Mario danke für dein Kommentar . Ich hätte es besser nicht schreiben können . Ohne jegliche Erfahrung in den Bergen und ohne Übung finde ich es auch sehr Leichtsinnig und verantwortungslos anderen gegenüber ( ehrenamtliche Helfer ) .Es soll nicht Böse rüberkommen .Auch hättest Du definitiv keinen Spass bei einer der angegebenen Touren da du nur damit beschäftigt wärst wie komme ich von A nach B. Und das ist nicht Sinn des Wandern``s .
Liebe Desdemona wenn Du vernünftig bist und nicht andere und dich selber in Gefahr bringen möchtest dann solltest Du die Ratschläge hier beherzigen . Es ist nicht so das dir das keiner gönnt sondern damit Du auch Spass an der Sache hast.
Mache erstmal ein paar Trips in nicht so hochalpinen Gelände und steiger dich immer höher dann wirst Du von ganz allein feststellen was wir hier gemeint haben und hinterher denken gut das ich auf die Ratschläge gehört habe.
Liebe Grüße
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Montag, 17. Juni 2019, 17:31 (vor 1986 Tagen) @ Gipfelstürmer
Hallo Ihr Lieben...
danke für eure vielzähligen Meinungen und Ratschläge.
Ich habe doch noch ein paar Fragen und Anmerkungen und möchte auch noch das ein oder andere über meine Person erzählen.
Ich habe mich auf den offiziellen und inoffiziellen Alpe Adria Trail Seiten belesen und mein Gesamteindruck ist der, dass jeder halbwegs gesunde Mensch diesen Weg laufen kann. Von Genusswandern war da die Rede und dass die Wege eben nicht über jeden höchsten Punkt laufen sondern eher zwischendrin und hindurch.
Klar ist eine Fernwanderung kein Gang zum Imbiss. Das ist mir bewusst. Neben der körperlichen Fitness ist auch die mentale eine äusserst belastbare Säule einer Unternehmung.Ich weiss dass mir keiner (von offzieller Seite aus schon gar nicht...)empfehlen wird die Strecke alleine zu laufen. Weiss aber dass es viele machen oder gemacht haben. Ich weiss nicht wie hoch der Prozentsatz der Gesamtwanderer ist die Rettung benötigen. Ich weiss aber auch dass das auch erfahrenen Menschen einfach passieren kann. Ein Quentchen Unsicherheit reist also immer mit im Gepäck.
to be continued
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Montag, 17. Juni 2019, 17:32 (vor 1986 Tagen) @ Desdemona
Ich bin Ende 40. Mutter von fünf Kindern. Sportlerin. Ultratrail.Schnellste Frau beim Bunkermarathon, Triathletin, Gewichtheberin, und Gastronomin die täglich 20km unter Dauerstress auf brüchigen Bohlen und durch den Sand rennt. Ich hab Nerven wie Stahl. Habe zwei grosse Hunde mit denen ich bei Wind und Wetter draussen bin. Auch über Nacht im Wald.Ich traue mir Herausforderungen zu.
Mein absoluter Schwachpunkt ist Orientierung und Navigation sowie mangelnde Klettererfahrung. Schwindelfrei bin ich allerdings. Und gleich fahre ich zu Globetrotter und melde mich beim Navigations Kurs an. Ich habe taugliches Equipment und ich kann jederzeit abbrechen.
Ich habe mich dafür interessiert wo die Tücken auf diesem Weg liegen könnten was ich beachten muss worauf ich mich nochmal vorbereiten sollte oder was ich vll nicht bedacht habe (weil ich es eben noch nie gemacht habe) .
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Montag, 17. Juni 2019, 17:36 (vor 1986 Tagen) @ Desdemona
Offensichtlich seid Ihr alle der Meinung es wäre unverantwortlich. Und das will ich in dieser totalitären Form irgendwie nicht akzeptieren. Weil ich denke und sicher bin, dass ich es schaffe. Dass ich mich nur mit Problemen im Vorfeld auseinandesetzen sollte wofür ich wiederum eure Hilfe benötige. Wie z.b das Orientierungsproblem zu lösen.
Liebe Grüsse...Bianca
Traumpfad August September.Anfängerin
K2 , Montag, 17. Juni 2019, 20:19 (vor 1986 Tagen) @ Desdemona
Hallo Bianca.
Bei M-V ist Orientierung in den Bergen eher weniger das Problem.
Eher im Flachland. Vor allen Dingen in IT.
Elektronische Hilfsmittel können da große Hilfe sein.
K2.
Traumpfad August September.Anfängerin
Toyotama, Montag, 17. Juni 2019, 22:06 (vor 1986 Tagen) @ Desdemona
Offensichtlich seid Ihr alle der Meinung es wäre unverantwortlich. Und das will ich in dieser totalitären Form irgendwie nicht akzeptieren. Weil ich denke und sicher bin, dass ich es schaffe. Dass ich mich nur mit Problemen im Vorfeld auseinandesetzen sollte wofür ich wiederum eure Hilfe benötige. Wie z.b das Orientierungsproblem zu lösen.
Liebe Grüsse...Bianca
Liebe Bianca,
schreibe mich einfach mal über das Briefymbol hinter meinem Namen an.(Stehe auf, nimm deine Beine und geh über die Alpen)Dann kann ich dir außerhalb des Forums schreiben oder wir telefonieren mal. Ich bin alleine gegangen ohne richtige Bergerfahrung und beim zweiten Mal durch die Gegenrichtung wirklich alleine. Nur dann eben mit meinen kurzen Beinchen (Innenlänge 68 cm) bis zur Ostsee. Keiner zwingt dich in 28 Tagen zu gehen, du kannst dir auch 35 Tage Zeit nehmen, wenn du willst und die Familie dich so lange entbehren kann. Die Orientierung ist tatsächlich in der Ebene am kompliziertesten, ansonsten kein Problem. Und klettern musst du auch nicht, wenn du z.B. einige Stellen umgehst!!!
LG Charlotte
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Samstag, 13. Juli 2019, 18:48 (vor 1960 Tagen) @ Toyotama
Liebe Charlotte ich habe Dir geschrieben.LG Bianca
Traumpfad August September.Anfängerin
kyr0, Dienstag, 18. Juni 2019, 00:28 (vor 1986 Tagen) @ Desdemona
Also wenn Du es wirklich machen willst, kann Dich hier eh niemand davon abhalten. Dann wäre es imho. wichtig gut vorbereitet zu sein. Beachte die Packlisten auf den einschlägigen Seiten. Besorg Dir zudem "Hirschtalg" um den Blasen vorzubeugen und lad Dir die App OsmAnd+ herunter (die Plusversion. Zusätzlich die Addons Höhenlinien). Und dann lad Dir für alle Gegenden die Detailkarten + Höhenlinien. Außerdem lad Dir einen der vielen GPS Tracks runter. Der Rother Wanderführer M-V hat auch einen. Den GPS Track kannst Du auch permanent auf den Karten anzeigen. Mit einem anständigen Smartphone (Galaxy S8 oder neuer) hast Du weitgehend hervorragende Lokalisation in den Bergen. Ich hatte bis auf wenige Momente keine Probleme damit. Auch nicht im Nebel, Schnee etc. Nimm aber einen USB Zusatzakku mit. Anker Core 25000mAh. Damit ist Dein Navigationsproblem vollständig gelöst. Du qirst keine Probleme haben. Übe das Navigieren damit im Flachland. Die angegebenen Wegzeiten vom Navigator sind natürlich unsinnig. Aber vom Weg abkommen wirst Du so sicher nicht. Ist sogar ohne GPS schwer :) Dann wäre noch zu erwähnen Voltaren, Ibuprofen und Compeed Blasenpflaster mitzunehmen - neben all den anderen Dingen in den Packlisten. Weniger Gewicht ist natürlich immer besser. Wenn Dir Klettererfahrung fehlt, mach einen Kurs in einer Boulderhalle. Und dann nimmst Du Deinen Rucksack, packst ihn genau so wie du es im Gebirge würdest und boulderst damit mal bis Schwierigkeit Fb 5a. Mehr wird Dir auf M-V nicht begegnen. Check vorher ob Du das in der Boulderhalle darfst (Sicherheitsbestimmungen). Ich würde Dir auch empfehlen, mal ein ganzes WE nur mit Deiner Ausrüstung im Freien zu verbringen. Am besten im Regen und Gewitter. Und dabei mal an einem Tag 30km zurück zu legen. Das ist Vergleichbar mit den ersten M-V Etappen im Isartal oder 12 bis 15km alpin. Ansonsten sind die Schuhe mit das wichtigste. Ich empfehle Hanwag und Meindl. Selbt laufe ich immer in Meindl Island Pro. Ein paar hält mehr als 2000 km alpin und lässt Dich nie im Stich. Denk immer daran genug Wasser mitzunehmen. Im Sommer wird es teilweise brüllend heiß. Ich hab schon einige Wanderer "gerettet" die völlig dehydriert am Wegrand lagen. "0.5 Liter reichen doch für den Aufstieg". Nein, tun sie nicht. Mit jahrelanger Übung vielleicht... naja, also lauf Deine Schuhe gut ein :) Und nimm Regenhose und Regenjacke und zusätzlich Poncho. Bergans ist zu empfehlen. Nimm Wanderstöcke aus Alu. Das Alu-Topmodell von Leki (Micro Vario Ti) verwende ich seit Jahren und ist das beste das ich je hatte. Meine 3x so teuren Komperdell Kohlefaser sind mir nach 200km gebrochen (Kohlefaser hält viel schlechter Schrägbelastungen stand). Ansonsten empfehle ich noch Schutzimpfung gegen FSME. Ich hab mir beim Wandern eine Borelliose geholt. Zecken sind über 2000m kein Problem, darunter schon. Sonnenschutz 50+. Wird auch gern unterschätzt. Und.. am Berg (Hang) geht man schräg versetzt. Also so, dass Deine Füsse maximale Reibung haben. Die Reibung hält Dich. Ich sehe ständig Leute mit Schuhen die nicht Knöchelhoch sind und den Abhang versuchen zu queren (Abkürzung). Die halten sich dann irgendwie an Grasbüscheln fest mit Übergewicht zum Tal. Das Gewicht sollte bei Steigung immer zum Berg hin gelehnt sein. Festhalten mit Händen ist eh schon nur Notfall - aber wenn dann bitte nicht an Gras oder dünnen Ästen. Die reißen... nasse Wurzeln sind auch fiese Stolperfallen für Anfänger :) Klingt alles lustig und eigl. logisch. Kommt aber Stress, zu viel Sonne, Hunger, Durst, Übermut und Angst ins Spiel... wird das halt schnell gefährlich. Wie schon geschrieben.. der Berg verzeiht nichts und hat immer recht. Wenn Du oben unachtsam einen Stein lostrittst kann der 100m unter Dir für jemand anderes tödlich sein. Kommt zwar fast nie vor, aber eine Ausnahme reicht bekanntlich... ich denke man lernt das Wandern am Berg ganz von allein. Aber man macht am Anfang halt viele Fehler. Man rennt zu schnell rauf und ist dann fertig. Man rennt zu schnell runter und macht sich dadurch die Knie kaputt (1000m Abstieg und mehr pro Tag, oft auf purem Stein... da sollte man schon ein Bisschen wissen wie man das bei jedem Schritt gut abfedert) Die Gangart ist halt eine andere als beim Laufen, Joggen etc. es kommen auch andere Muskelgruppen ins Spiel. Und zuletzt... Rucksack so einstellen dass er auf der Hüfte aufsitzt und sich von selbst trägt an Deinem Körper. Die Schultergurte sollten nur minimal mittragen - wenn überhaupt. Ich denke so kommst Du, wenn Du es unbedingt wagen möchtest, schon rüber. Aber ich finde es dennoch nicht die beste Idee.
Traumpfad August September.Anfängerin
kyr0, Dienstag, 18. Juni 2019, 00:29 (vor 1986 Tagen) @ kyr0
Wenn "erfahrene" Wanderer zu M-V starten kommen davon schon gefühlt nur max. 50% am Ende an - wenn überhaupt :) Ich würde mir deutlich mehr Zeit lassen ohne Erfahrung. Du kommst nach den ersten 2-3 Tagen in Lenggries zum Brauneck. Dort würde ich als Test mal an einem Tag hoch laufen und dann an der Benediktenwand zur Tutzinger Hütte. Am Nachmittag läufst Du dann hoch zur Benediktenwand und nochmal runter zur Hütte. Nimm den Weg mit allen Achselköpfen. Wenn Du die Tour schaffst und am nächsten Tag ready bist dann bruchst Du Dir imho. wenig Sorgen machen. Dann schaffst Du es sicher bis ins Karwendel. Wenn Du dort über die Bikkarspitze kommst und runter zum Isarursprung - dann mache ich mir keine Sorgen dass Du auch den Rest schaffst. Wichtig ist halt, dass Sicherheit immer vor geht. Wenn Du Dich wirklich unsicher fühlst -- lieber umkehren. Zu große Eitelkeit hat schon zu viele Tragödien zur Folge gehabt in den Bergen...
Auf jeden Fall wünsch ich viel Glück wenn Du Dich auf den Weg machst :)
Traumpfad August September.Anfängerin
Mario , Mittwoch, 19. Juni 2019, 12:57 (vor 1985 Tagen) @ Desdemona
Hallo Bianca,
hättest du gleich etwas mehr von dir preisgegeben hättest du die Reaktionen vielleicht auch nicht in dieser "totalitären" Form bekommen. Wenn deine Grundkondition da ist, besteht zumindest Hoffnung :) So mussten wir ja davon ausgehen, dass du direkt vom Schreibtisch auf den Berg willst. Dennoch werden in den Bergen andere Muskeln gebraucht und auch die Belastung für die Gelenke ist eine andere. Wir haben vor unserer ersten Tour in einem Hochhaus (Studentenwohnheim) mit immer schwerer werdenden Rucksäcken reichlich Höhenmeter treppauf-treppab gemacht, das hat ganz gut geholfen.
Aber lass es am Berg langsam angehen. Der Tip mit dem Weg übers Braueck ist ganz gut. Aber auch der ist nicht zu unterschätzen! Wenn du mal noch "Tote Achselköpfe" googelst, findest du einiges...
Nimm auf jeden Fall Stöcke mit! Am besten benutzt du die auch schon bei den Flachlandetappen, so lernst du zum einen die Handhabung und sparst zusätzlich Kräfte (erfahrungsgemäß liefern die auch in der Ebene im Schnitt ein zusätzliches km/h). In den Bergen können sie bei einem Ausrutscher über Leben und Tod entscheiden.
Ausrüstungsmäßig würde ich dir außerdem noch einen Wassersack (mit Schlauch und Mundstück) empfehlen. Da kann man quasi im Gehen trinken, ohne den Rucksack absetzen zu müssen. Somit kannst du kontinuierlich nachtanken. (der Effekt mit ausgeschwemmten Mineralien etc. sollte dir ja als Triatletin bekannt sein). Außerdem empfehle ich Hirschtalg für die Füße!
Der "Härtetest" wird der Schlauchkarsattel überm Karwendelhaus. Bei uns gabs vom Wirt bzw. seinem Sohn ein ausführliches Briefing, falls es das bei dir nicht gibt, sprich ihn einfach an. Wenn du den bestehst, steht körperlich der restlichen Tour nicht mehr viel im Wege.
Der Weg von der Glungezer- zur Lizumer Hütte ist, insbesondere was das Geläuf anbelangt, äußerst anspruchsvoll. Wenn du also nicht vorher feststellst, dass du wie eine Gemse von Felsen zu Felsen hüpfst, würd ich mir das gründlich Überlegen. Wir sind das letzte Mal die vom Rother vorgeschlagene Variante über die Voldertalhütte gegangen, da war ich auch ganz zufrieden.
Die viel beschworene Friesenbergscharte ist schneefrei und trocken eigentlich gut zu gehen, wenn man entsprechend schwindelfrei ist.
Der sogenannte Klettersteig zur Nevesscharte ist ein Witz. Den größten Teil geht es gemütlich in einer Rinne große Treppenstufen nach oben. Nur die letzten paar Meter sind leicht ausgesetzt. Die Querung vor dem Einstieg ist mMn. deutlich heikler ebenso wie der Aufstieg zur Roascharte, wo man nicht ins Rutschen kommen sollte.
Die Schiara würd ich an deiner Stelle umgehen. Falls du nicht wie in den Büchern vorgeschlagen den Bus nehmen willst, gibt es eine Ostumgehung, wurde ca. 2009 neu angelegt und sollte noch intakt sein, ist aber SEHR lang und anstrengend. Westumgehung anscheinend im reudigen Zustand.
Und noch eines was nicht sicherheitsrelevant ist: Ich versteh nicht, warum der Weg am Piz Boe vorbei führt... auf jeden Fall mitnehmen und am besten, wenn du abschätzen kannst, wann du dort bist, eine Übernachtung im Capanna Fassa buchen, (geht per Telefon)
Also wünsche ich dir alles gute und mochte dir noch den folgenden Spruch mit auf den Weg geben, er hängt u.a. im Gastraum des Karwendelhauses.
Viele Grüße
Mario
Umkehr
Wie oft bist Du am Berg schon umgekehrt?
Es war nicht Feigheit, was der Berg Dich lehrt!
Fällt auch dem Leichtsinn noch ein Gipfel in den Schoß,
doch im Verzicht zeigt sich der Meister groß!
Solang Du lebst, führst mit Dir selbst Du Krieg.
Sich selbst bezwingen – schönster Gipfelsieg!
Traumpfad August September.Anfängerin
Mario , Mittwoch, 19. Juni 2019, 13:27 (vor 1985 Tagen) @ Mario
p.S: was ich noch vergaß: zum Thema Orientierung. "Navigation" ist da eher ein unpassender Begriff. Wichtig ist jedoch die Orientierung mit Hilfe einer Karte. Recht selten sind Wegweiser durch Sturmschäden oder Vandalismus verdreht/umgekippt oder sonst irgendwie unbrauchbar. Praktischerweise ist in solchen Situationen dann meist der Akku des GPS Geräts leer. Dann solltest du in der Lage sein, anhand dessen was du in der Karte siehst und was du in deiner Umgebung wahrnimmst, die richtige Richtung abzulesen. Das ist mit etwas Übung ganz einfach, davon wie man sowas aber als Trockenübung lernt, habe ich aber keine Ahnung.
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Freitag, 12. Juli 2019, 18:45 (vor 1961 Tagen) @ Mario
Hey. Ich melde mich zurück. Komme gerade vom hexensteig. Ich bin mit 19kg Gepäck 3tage zwischen 33 und 37 und einen Tag 20km gewandert. Alles gut. Gewitter und Dauerregen war mir nicht vergönnt.
Auch habe ich beim dav einen toprope anfängerkurs gemacht und mein Trainer sagte mir dass er keine Probleme sieht wenn ich den schiara Abstieg mache. Ich habe meine wanderschuhe hanwag lady Tatra gut eingelaufen. Keine blasen.trekkingstöcke hatte ich schon. Black diamond aus carbon. Auch kein Problem. Mein GPS Kurs ist in 2 Wochen. Jetzt muss ich noch an der Ausstattung und am rucksackgewicht feilen. 19kg waren viel zuviel aber da waren auch Hängematte under quilt Schlafsack und tarp mit dabei.
Welche Karten sind empfehlenswert? Wenn ich alle einzeln kaufe bin ich arm und hab zehn Kilo Papier im Rucksack? Noch eine frage... Ich schwöre auf merinojersey. Aber das Zeug ist wenn ich es waschen sollte stundenlang nass.?
LG aus dem Zug... Bianca
Schreibfehler sind dem Handy in die Schuhe zu schieben...
Welche Karten + wie
K2 , Freitag, 12. Juli 2019, 19:46 (vor 1961 Tagen) @ Desdemona
Hallo Bianca.
Welche Karten sind empfehlenswert? Wenn ich alle einzeln kaufe bin ich arm und hab zehn Kilo Papier im Rucksack?
Also ich schwöre auf Ausschnitte 1:50.000 doppelseitig farbig auf 60g-Papier.
Da bekommt man den ganzen Alpenbogen durchwandernd auf ca. 250 Gramm, den Traumpfad also vielleicht auf ca. 70 Gramm - Tendenz unterwegs schrittweise gegen 0 gehend
Die Karten kann man sich bei vielen Alpenvereins-Sektionen (kostenlos) leihen oder die Vorlagen sich anderweitig zukommen lassen.
Schöne Grüße
K2.
Traumpfad August September.Anfängerin
Mario , Montag, 22. Juli 2019, 17:15 (vor 1951 Tagen) @ Desdemona
Hallo Bianca
Das klingt doch sehr gut - da haben wir mit unserer "Unkerei" ja vlt. doch was erreicht :)
Zum Thema Klamotten: Ich wüsste nichts besseres als Merino. Waschen musst du das nur ab und an mal, wenn du einen kurzen Tag hast. In den Hütten "stinken" die meisten Leute, und da riechen die mit Merino immer noch besser als die mit Synthetik, nach ein paar Tagen hat sich die Nase da recht gut dran gewöhnt. Außerdem hast du in den meisten Hütten Trockenräume, da kannst du die Sachen über Nacht aufhängen, und wenn nicht hunderte nassgeregnete Wanderer da ihren Kram aufhängen, ists am nächsten Morgen meistens trocken, sonst halt nass anziehen :)
Viele Grüße und viel Spaß bei der Tour
Traumpfad August September.Anfängerin
K2 , Montag, 17. Juni 2019, 20:13 (vor 1986 Tagen) @ Desdemona
Hallo Desdemona.
Inhaltlich mögen die Bedenkenträger mit ihren Hinweisen sicherlich nicht unrecht haben, aber man muß ja nicht gleich belehrend, geschweige denn persönlich werden.
Falls Du für Dich nach sachlicher Abwägung der Argumente für Tour entscheidest, würde ich Dir von den 2 hier diskutierten Touren aus verschiedenen Gründen unbedingt zu M-V raten !
Beispiel für eine Wiener Dame (Fazit nach Rückkehr), deren ERSTE Mehrtagestour in den Bergen im APRIL 2017 (1 Woche nach Ostern - ich werde die Nachricht an jenem Tag nie vergessen) mit 2 Hunden von Graz nach Monaco 100 Tage zu Fuß über die gesamten Alpen führte:
Fazit Weltraumaeffchen
Schöne Grüße und nicht unreflektiert ins Boxhorn jagen lassen,
K2.
P.S.: Gerade etwas schwierig am Handy zu schreiben - bin in den Bergen.
Details gerne per Mail.
Traumpfad August September.Anfängerin
Ferdinand, Freitag, 07. Juni 2019, 15:02 (vor 1996 Tagen) @ Desdemona
Bergänfängerin + Desdemona = da wär´ich vorsichtig !
Traumpfad August September.Anfängerin
Desdemona, Samstag, 08. Juni 2019, 15:53 (vor 1995 Tagen) @ Ferdinand
Sachste was
Traumpfad August September.Anfängerin
Toyotama, Samstag, 08. Juni 2019, 19:10 (vor 1995 Tagen) @ Desdemona
Meine Bergerfahrung bestand seinerzeit darin den Herzogenstand am Walchensee zu "besteigen" und dann auf dem Kammweg zu dem anderen Berg (Wie hieß der noch gleich) rüberzulaufen. Dann habe ich einen Kurs bei meinem örtlichen Alpenverein gemacht: Gehen im unwegsamen Gelände, etc.. Zusätzlich habe ich auf die Hüttenwirte gehört und Birkarspitze, Friesenbergscharte und Schiara wetterbedingt auslassen müssen. An den Stellen die seilversichert waren, habe ich zusätzlich zum Festhalten mit der Hand eine Bandschlinge an meinem Hüftgurt vom Rucksack festgemacht und mich an dem Seil mit einem Karabiner eingeklingt. (Tipp vom Alpenverein) Grund dafür war, dass ich ziemlich kurzsichtig bin und nicht riskieren wollte, durch Stolpern weiter abzurutschen, als mir lieb gewesen wäre. Ich war damals 48 und habe den Weg genossen. Zwei Jahre später bin den Weg nochmal gegangen, incl. Schiara. Allerdings würde ich nicht erst im September losgehen und auch nicht unbedingt im sehr frühen Juli. Zwischen Mitte Juli und Ende August laufen da so viele Leute rum, dass man sich immer wieder gegenseitig überholt. Ansonsten sollte man nicht hetzen und einfach an Stellen, an denen man sich konzentrieren muss, das auch tunGanz wichtig ist auch nicht zu viel, das heißt kein überflüssiges Zeug, mitzuschleppen. Ich hatte je nach Wassermenge zwischen 8 und 9 kg auf dem Rücken.
Vorbereitung Flachland!
MicoRS , München, Dienstag, 11. Juni 2019, 13:01 (vor 1993 Tagen) @ Toyotama
Hallo,
bevor in der Berge kommst, erste zwei Etappen sind durch Flachland ca. 70 km in zwei Tage, und da scheitern am meisten viele M-V Wanderer, das wegen Rucksack voll machen ca. 12 kg (mit Wasserflaschen oder ähnliches) Wanderstiefel auf und für zwei Tage herum laufen und wenn nach 70 km hinter sich kannst du noch dritte Tag weiter gehen dann sind 60% Traumpfad tauglich.
Aber das oben gilt für Alle, ich bin sehr oft im Sommer Unterwegs auf die Strecke zwei erste Etappen und sehe ich wie für manche Wanderer schwer und gewaltsam ist Flachland, und im ganze Deutschland das kann man vorher Trainieren, sonst ins Gebirge ist auch schwer aber trotzdem dort ist ganz andere Motivation!
Gruß, Micha
Traumpfad August September.Anfängerin
Ludwig, Mittwoch, 26. Juni 2019, 09:51 (vor 1978 Tagen) @ Desdemona
Hallo,nur als Entscheidungshilfe.
Ich war vor genau 10 Jahren(damals 62 J)zum ersten Mal allein auf dem MV unterwegs,ohne grossartig Bergerfahrung,aber durchaus vorbereitet durch mein Lauftraining,auch über Strecken mehr als 1,5 Stunden,und durch die damaligen Beiträge im Forum.Ich war beim ersten Mal von Bad Tölz bis Belluno ohne (wetterbedingt)Schlauchkar und Schiara-es hat wunderbar funktioniert,ohne dass ich das Gefühl hatte ,dass ich überfordert sei durch den Weg.Dieses Jahr bin ich zum 8.Mal unterwegs,vom Inntal bis Belluno,habe inzwischen aber alle Etappen schon erwandert
Viele Grüsse an alle ,habt eine schöne Tour
Traumpfad August September.Anfängerin
Mario , Mittwoch, 08. Januar 2020, 16:47 (vor 1781 Tagen) @ Desdemona
Hallo Bianca,
Bist du gelaufen? Wenn ja, wie wars?