Trainieren für den Traumpfad
Naturpur, Sonntag, 06. Mai 2012, 15:42 (vor 4588 Tagen)
Hallo Leute,
Ich wollte mal fragen wie man am besten für so ein Unterfangen trainiert?
Weil so von jetzt auf gleich ist das doch etwas zu krass, oder?
Danke für eure Antworten!
Trainieren für den Traumpfad
superfrank1965 , Klosterlechfeld, Montag, 07. Mai 2012, 06:56 (vor 4587 Tagen) @ Naturpur
Hallo,
trainieren ist vielleicht zu viel gesagt.
Ich nutze das "schöne" Wetter und gehe morgens vor der Arbeit eine
Runde (ca. 4 km) joggen.
Schwinge mich öfters mal auf das Mountain-Bike. Gelegentlich mal
einen Geocache erlaufen. Und im Vorfeld vielleicht auch mal eine
Wanderung in den Bergen.
Hat bisher (1. Woche: München - Wattens, 2- Woche: Wattens - Niedervintl)
prima geklappt. Denke auch in diesem Jahr wird das so sein.
Gruß Frank
Trainieren für den Traumpfad
Michael C. , Samstag, 12. Mai 2012, 18:46 (vor 4582 Tagen) @ superfrank1965
Wir hatten vor der Traumpfad-Begehung auch einen Geocache (GC1VY1H) als Test benutzt.
War aber eher Team-Check als Training - so kaputt wie dort waren wir, Gott sei Dank, bei München-Venedig dann nie ...
Michael.
Trainieren für den Traumpfad
TeamSchroeder, Montag, 07. Mai 2012, 08:07 (vor 4587 Tagen) @ Naturpur
Da ich mich gerade in den Vorbereitungen befinde :
Am Wochenende Gepäckmarsch mit aller Ausrüstung ( 10 kg Rucksack ) über 25 km. Am Folgetag das Ganze nochmal.
Du solltest Dich auf das Gepäck eben einstellen, da dies Deinen Weg jeden Tag auf der Strecke bestimmt. Reines Lauftraining ohne Gepäck über wenige Kilometer halte ich nicht für zielführend, da die Anforderungen auf der Tour ( viele Höhenmeter und Tagesstrecken von bis zu 25 km in den Bergen ) doch etwas anderes sind. Man schafft sich durch Joggen und Radfahren zwar Grundkondition, kann aber die real kommende Belastung nicht wirklich simulieren.
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Murmeltier, Montag, 07. Mai 2012, 09:44 (vor 4587 Tagen) @ TeamSchroeder
Hallo,
ich schließe mich völlig der Meinung von "TeamSchröder" an.
Ich gehe drei mal wöchentlich 30-40min. joggen. oder 2Std. radfahren
An den Wochenenden (wenn das Wetter mitspielt) gehe ich dann mit 12kg Rucksack (in voller Ausrüstung)verschiedene Wandersteige (z.B. Rothaarsteig) über ca.25km Tourlänge.
Bei schlechtem Wetter trainiere ich im Fitnesstudio entsprechend die Bein und Rumpfmuskulatur.
Das betreibe ich nun seit 2,5 Monaten und bis zum Tourstart mitte Juli sollte ich mir so die nötige Kondition und Kraft zugelegt haben.
Spätestens 5 Tage vor Tourstart sollte man dann allerdings keine derartigen Trainingsmethoden mehr anwenden, so das man völlig ausgeruht und generiert mit der ersten Etappe beginnen kann.
Gruß Frank
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Mario , Montag, 07. Mai 2012, 09:54 (vor 4587 Tagen) @ Murmeltier
Ich kann mich dem im wesentlichen anschließen. Man muss es vlt nicht so konsequent betreiben wie das Murmeltier, um die Strecke zu bewältigen. Aber Fakt ist, je fitter man ist, umso mehr ist der Weg "Genuss" und umso weniger "Schmerz". Und man hat eher noch den Elan, mal einen zusätzlichen Gipfel mitzunehmen.
Ich würd auch mal länger als nur zwei Tage laufen. Ich hab mir angewöhnt, mit Leuten, die dergleichen noch nicht getan haben, mal mindestens drei, besser vier Tage zu laufen. Die Erfahrung ist auf jeden Fall hilfreich.
Viele Grüße
Mario
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TeamSchroeder, Montag, 07. Mai 2012, 10:35 (vor 4587 Tagen) @ Mario
Ich stelle es mir auch als echt grausam vor, dass man
- 4-Wochen Urlaub eingesetzt, 2000 € für die Tour zurückgelegt, viele Neuanschaffungen getätigt -
mit wackelnden Knien am Ahornboden halbtot angekommen ist und dann feststellt :
Hätte ich gewußt, dass das soooo anstrengend ist, dann wäre ich noch ein paar Trainingskilometer mehr gelaufen. Vorweg eingesetzter Trainingsschweiss ist da wohl gut angelegt.
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Günter, Mittwoch, 09. Mai 2012, 08:27 (vor 4585 Tagen) @ TeamSchroeder
Hallo,
kann mich der Meinung der Anderen nur anschließen, je fitter du in die Tour gehst desto mehr Spaß macht es dir. Hätte da ein Negativbeispiel, bei unserem Start in München hat sich mir zufällig ein Mitwanderer angeschlossen und wollte mit mir bis Venedig gehen und ich hätte es auch gerne mit ihm gemacht. Doch leider musste er die Tour nach dem 2. Tag abbrechen da er zwar schon mehrere 20-30 km Wanderungen als Vorbereitung gemacht hat, diese aber ohne Rucksack. Mit dem rd. 15 kg Rucksack hatte er gleich am ersten Tag blasen an den Füßen und Schmerzen in allen Gelenken. Nach dem 2. Tag fuhr er mit der Bahn nach München zurück. Er hat dann die Tour 10 Tage später in Bad Tölz wieder begonnen aber nach einer Woche wieder abgebrochen.
Das nur zum Thema ohne Rucksack vorbereiten.
Wünsch Euch viel Spaß, keine Blasen und möglichst, ganz ohne wird es nicht gehen, wenig Schmerzen auf Eurer mit Sicherheit erlebnisreicher Tour.
Gruß
Günter
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KlausMV, Sonntag, 20. Mai 2012, 18:27 (vor 4574 Tagen) @ TeamSchroeder
auch ich möchte mich Deiner Meinung anschließen. Dieses Jahr bin ich schon einige km gewandert und normalerweiße habe ich selten was mit Blasen zu tun. Am Samstag habe ich zum erstenmal für dieses Jahr 25km mit voll gepackten Rucksack traniert, und prompt hatte ich mir unter dem Fuß zwei Blasen gelaufen. Wobei ich die "Schuld" den Socken gebe, da werde ich auf Andere umsteigen. Für mich ist es kein Spaß am ersten von 28 Abenden mit Blasen ins Lager zu steigen, deshalb ist das Training nicht nur wegen der Kondition sondern auch zum Testen des Materials und zur Vorbereitung meines Körpers ein absolutes muss.
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Andreas, Mittwoch, 09. Mai 2012, 15:50 (vor 4585 Tagen) @ Naturpur
Hallo,
wir sind die Tour 2009 komplett "puristisch" zu Fuß gegangen. Wir haben zuvor ein paar Tagestouren im Allgäu gemacht und dabei auch zwei mal den Tourenrucksack mit jeder Menge schwerer Sachen gepackt, um überhaupt einmal 12 kg zu spüren...
Wichtig waren und sind für uns immer Stöcke auf so einem Track, da Du so besser das Gewicht verteilen und auch sicherer laufen kannst. Unbedingt auch kein Wettrennen starten - geniesse das Wandern, mache ab und an auch Rast und in Bad Tölz evtl. gleich 'nen Ruhetag. Die Gehzeiten, v.a. im Bruckmann-Führer, sind oft etwas optimistisch und verführen leicht zum sich daran messen und "unbedingt die Zeit einhalten". Das ist aber egal - Du musst und wirst beim Wandern Dein Tempo finden und dann kannst Du auch 8 Stunden mit 'nem schweren Rucksack gehen. Wir haben seither viele Weitwanderwege gemacht und haben immer wieder schnell in unser damaliges Wandertempo gefunden. So übrigens konnten wir uns immer gut an die Belastung gewöhnen und nach den vier Wochen hat uns der Rucksack förmlich gefehlt. Trotz der anderen Tipps: Nimm' vielleicht zusätzlich auch noch was zum Einreiben der Gelenke mit (Franzbranntwein, Arnika etc.) - das Mehr an Gewicht wird treue Dienste leisten und ist abends eine Wohltat. Viel Spaß und v.a. gutes Wetter! Andreas aus Ulm
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K2 , Mittwoch, 09. Mai 2012, 20:46 (vor 4585 Tagen) @ Andreas
Ich möchte mich Andreas in vielen Punkten anschließen und das mit dem Training deshalb auch relativieren.
Erfahrungsgemäß haben die Venediger (gerade diejenigen, die es am Stück machen) konditionell und muskulär die wenigstens (ernsthaften) Probleme - selbst die Schreibtischtäter, die ohne jegliches Training losgezogen sind.
Ernsthafte Schwierigkeiten treten eher an den typischen neuralgischen Punkten durch (ungewohnte und in dieser Form auch nicht im Mittelgebirge und/oder in relativ kurzen Ausflügen trainierbare) Dauerbelastung durch die Bewegung an sich, die Verstärkung durch (Rucksack-)Gewicht sowie bergab, vielleicht auch suboptimale oder einfach zu viel Ausrüstung.
Hinzu kommen gelegentlich unvorhergesehene Querbelastungen (beispielsweise durch Umknicken/Fehltritt).
Typische "Opfer":
- Rücken
- Schulter
- Kniegelenke
- Fersen
- Zehen
- Fußgelenke
- Fußsohlen
Angepaßtes Tempo, nur notwendiges Gepäck, gut sitzender und mit Gewicht gewohnter Rucksack, passendes ggf. eingelaufenes und stabilisierendes Schuhwerk, Stöcke, gefestigte Psyche und evtl. gewisse Bergerfahrung, Trittsicherheit, ausreichend Trinken ... sind folglich tausend mal mehr Wert als Kondition, denn mörderisch lange Etappen, die entsprechendes vorab erfordern würden, gibt es bei den üblichen Etappeneinteilungen ja nicht.
Happy hiking,
K2.
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Mario , Freitag, 11. Mai 2012, 10:17 (vor 4583 Tagen) @ K2
Hallo K2,
kannst du mir sagen, wo du diese Informationen her hast. Klar kommt auch so mancher "Burotäter" in Venedig an. Aber als ich unterwegs war, traf ich auch so einige Leute, die das ganze abbrechen mussten (klar, nicht weil die Kondition nicht reicht - das äußert sich dann in entzündeten Sehnen und dergleichen), und dann mit Bus und Bahn nach Venedig sind (was soll man auch sonst machen wenn man eh frei hat...). Klar ist die notwendige Vorbereitung nicht mit der für ein Himalaya-Expedition (vlt. auf den K2...) vergleichbar, aber notwendig ist sie für die meisten trotzdem.
Ich würde behaupten (bin kein Mediziner), dass gerade durch ein gutes Training und entsprechend gekräftigte Muskulatur, die von dir angesprochenen Opfer viel besser gestützt und stabilisiert werden. Das reduziert die Belastung, die z.B. für die Knie eh nicht zu verachten ist.
Also würd ich sagen ein gutes Training UND die von dir angesprochenen Punkte. So steht einer genussvollen Wanderung nichts mehr im Wege (außer vlt. das Wetter...) und man muss sich auch nicht an die vorgegebene Route halten, sondern kann entspannt nach Lust und Laune noch den einen oder anderen Zusatzgipfel mitnehmen.
Viele Grüße
mario
Trainieren für den Traumpfad
K2 , Freitag, 11. Mai 2012, 19:39 (vor 4583 Tagen) @ Mario
Hallo Mario.
Meine "Informationen" - ich würde allerdings eher sagen "Einschätzungen" beruhen schlicht auf eigenen (früher durchaus auch schmerzhaften) Erfahrungen, teilnehmender Beobachtung und Selbstauskünften von anderen Wanderern.
Unstrittig schützt und schont eine gestärkte und ausgeprägte Muskulatur an den entsprechenden Stellen Gelenke und Sehnen, allerdings ist die Frage, ob sich bei den üblichen Trainingsmaßnahmen und Umfängen dieser Effekt auch in ausreichendem Maße erreichen lässt oder ob vorab mehr Augenmerk auf Ausrüstung und eigenes Verhalten oder auch nur Erfahrung größere Effekte zu erzielen vermögen.
Klar, ich kenne auch eine 75-jährige Deutsch-Kanadierin, die mit ca. 100 Skitagen (alpin und Langlauf) und vielen Dutzend Trainings-Wander-Kilometern mit 8kg Steinen im Rucksack schon richtig fit ist, der machen auch 40-50 Jahre jüngere Hupfer so schnell nichts vor - allerdings, wer hat in der Vorbereitung schon die Zeit, die Möglichkeiten und die persönliche Konsequenz, den inneren Schweinehund so kontinuierlich zu überwinden.
Umgekehrt aber auch schon mit Leistungssportlern im Gebirge gewesen, die richtig Probleme hatten - dabei möchte man doch meinen, daß Schwimmer gut durchtrainierte Unter-/Oberschenkel und Brust/Rücken hätten.
Gleichzeitig bin ich selbst mit dem Plicasyndrom (schmerzhafte Geschichte im Knie) "gesegnet", was ich aber seit der Diagnose vor mehr als 6 Jahren rein durch verändertes Verhalten auf Bergtouren und ein paar Hausmittelchen beschwerdefrei halten konnte.
Seither (und davor) des öfteren in den Alpen, Afrika, ... oder auch mal deutschen Mittelgebirgen zu Fuß unterwegs gewesen und da hat München-Venedig ja noch einen großen topologischen Vorteil: Durch die ersten 70 km Flachland, die Voralpen und dann erst das Karwendelgebirge "trainiert" man ja quasi auch und wird an Belastungen herangeführt.
Bei mir hieß das vom Schreibtisch weg nach 150 km im Inntal so viel Bauchumfang "verloren", daß Gürtel und Rucksack kaum noch enger zu stellen waren und trotzdem hatte ich nach 28 Tagen Pausentag-losem Fußmarsch und 560 km in Venedig doch nur 2 kg (Körper-)Gewicht bei der Rückkehr weniger.
Der Mensch scheint trotz aller Zivilisation und (Auto-)Mobilität schon irgendwie noch für die Bewegung zu Fuß gemacht und der Körper relativ schnell zu Umverteilungsprozessen (Muskelaufbau) fähig zu sein.
K2.