Bruckmanns Wanderführer

Murmeltier, Sonntag, 19. August 2012, 14:53 (vor 4479 Tagen)

Hallo Venedigwanderer, Hallo Stefan,

ich möchte hier nicht weiter Öl ins Feuer gießen, aber ich möchte zum Ausdruck bringen, daß auch ich alles andere als erfreut darüber bin, dass der Beitrag über den Bruckmann-Führer entfernt wurde! Auch wenn der Verfasser „Julydream“ das so wünschte.

Selbst bin ich den Weg von Lenggries bis Belluno von Mitte Juli bis Anfang August 2012 gegangen. Im Vorfeld hatte ich mir drei Wanderführer besorgt. Den Bruckmann, Rother und Dumont. Mit auf die Tour hatte ich dann den Rother genommen, unter anderem wegen der relativ guten Kartenqualität, obwohl ich zusätzlich einen kompl. Kartensatz dabei hatte. Auch die Höhenprofilangaben sind dort deutlich besser und aussagefähiger.
Unterwegs hat man natürlich auch Wanderer getroffen, die den Bruckmann dabei hatten. Die waren überwiegend darüber am fluchen, einer steckte ihn sogar am Fedaiasee in den Müll!
Teilweise ärgerten sie sich genau über die im gelöschten Beitrag angegebenen Kritikpunkte, vor allem aber über die aufgeführten Gehzeiten. Die liegen im Schnitt 10-20% unter denen eines durchschnittlichen Wanderers. Ich habe das konkret relativ stark in Erinnerung durch die Angabe vom Rifugio Viel dal Pan zum Fedaiasee (Marmoladahütte). Hier gibt der Bruckmann 1 Std. Gehzeit vor, der Rother 1 Std 30 Min. Ich selbst habe das in 1 Std. geschafft, aber nur weil ich im Galopp-Laufschritt!!! vor einem nahenden Gewitter „auf der Flucht“ gewesen bin. Otto-Normalwanderer benötigt hier mind. 1 Std. 20 Min. und sowas summiert sich natürlich im Laufe eines Tages oder im Laufe der Tour und führt dann zu nichts anderem als Frust bei den Betroffenen.
Ich selbst bin einfach gestrickt und sage mir: Wenn dass so ist, dann muß ich halt generell zu den angegebenen Gehzeiten durchgängig 20% mehr einplanen – dann ist es meiner Meinung nach kein Problem damit umzugehen. Ein recht gutes Gefühl dafür entwickelt man schon innerhalb der ersten 3-5 Tage. Natürlich darf man auch die jeweilige eigene Kondition und die herschenden Verhältnisse nicht außer Acht lassen.
Auch mit dem Ausdruck „leichte Kraxelei“ im Bezug auf die Nivesscharte sollte man vorsichtig sein. Im Vergleich zum Abstieg von Schlauchkar der Friesenbergscharte oder im Aufstieg zum Rifugio Pisciadu (Sella) ist die Nivesscharte schon eine relativ strenge Kraxelei, da sie teilweise sehr ausgesetetzt ist. Ich habe hier mein Klettersteigset benutzt und war froh dass ich es dabei hatte!!!
Ich möchte hier ausdrücklich keine Hetzschlacht gegen den Bruckmann-Führer betreiben, sondern lediglich meine Sichtweisen und Erfahrungen sachlich weitergeben, damit auch alle, die mit ihm unterwegs sind und sein werden, wissen wo sie dran sind.
Ansonsten ist der Führer ein durchaus brauchbares Werk und hat mir in meiner Vorbereitung ebenfalls sehr geholfen und vor allem die Begeisterung für den Weg „München-Venedig“ stetig größer werden lassen! Auch wäre ich froh wenn die Kritik evtl. in weiteren Ausgaben berücksichtigt wird. Ich denke, daß es allgemein nicht so schlimm ist, die Gehzeiten und weitere Aussagen mit etwas mehr Vorsicht bzw. Rücksicht darzustellen als es „zu kurz und zu einfach“ anzugeben. Dann entsteht sicherlich weniger Frust als umgekehrt! Die „Überflieger“ planen eh mit eigenen Maßstäben.
P.S.
Die Tel. Nr. vom Hallerangerhaus sind in allen Führern falsch. Man landet auf der Bremer Hütte! Erst dachte ich: „Wer hat da wohl von wem falsch abgeschrieben?“ Der Hüttenwirt vom Hallerangerhaus hat dann aber aufgeklärt; Der ursprüngliche Hüttenwirt ist auf die Bremer Hütte gewechselt und hat seine Nr. mitgenommen.

Mit freundlichen Grüßen
Euer Murmeltier

Bruckmanns Wanderführer

slenz ⌂ @, Montag, 20. August 2012, 10:56 (vor 4478 Tagen) @ Murmeltier

Hallo Murmeltier, danke für den Post.

Nachdem doch jetzt viel gesagt worden ist, lass mich kurz drauf antworten.

Fehler im Buch:

Das Buch hat einen relativ dicken Bock, und das ist die Gehzeit Olpererhütte 3:30.

Fehlerhaft ist auch der Aufstieg Peitlerkofel.

Die beiden Fehler (vor allem der erste) kommen daher, dass wir die Gehzeit in Minuten erfasst haben und dann falsch mit einem Excel in Stunden umgerechnet haben. Ich habe das schon sehr bald gemerkt und wir korrigieren da natürlich.

Die Telefonnumer des Hallerangerhauses ist auch falsch, die hatte sich mittlerweilen geändert.

Generell bin ich froh um jede Kritik und Anregung, gerne auch öffentlich im Forum oder per Mail. Ich lösche nie Forumposts, AUSSER es verlangt jemand seine Löschung oder es geht unter die Gürtellinie. Bisher ist das in den 11 Jahren in denen es das Forum gibt 3 mal geschehen. Deswegen lade ich auch jeden ein, kritische Stimmen hier in diesem Thread zu wiederholen.

Was die Formulierungen angeht:

Aussagen wir "Kraxelei" etc. sind 1:1 aus dem alten Buch übernommen. Bisher hat sich nie jemand dran gestört.

Der Reim den ich mir darauf mache ist, dass vielleicht jetzt viel mehr Menschen den Weg gehen als noch vor ein paar Jahren. Darunter einige, die man noch gründlicher warnen muss.

In einem der gelöschten Threads wurde über Gefahrenstellen geredet und von Wanderern die an bestimmten Stellen (Aufstieg Val Setus) "verzweifelt" waren.

Wir haben im Buch auf Seite 12-14 ausführliche Hinweise zu alpinen Gefahren. Nur in Auszügen:

Viele der Wanderungen führen durch wenig begangene Gebiete und auf große Höhen. Auf alpine Gefahren wie Wetterstürze, Vereisung auch im Sommer und Orientierungsprobleme muss der Wanderer vorbereitet sein. Wer bisher keine Bergtouren in den Alpen gemacht
hat, aber ansonsten gut zu Fuß ist, kann den Traumpfad gehen, sollte sich aber z. B. mit einem geführten Tourenwochenende im Hochgebirge auf die Verhältnisse vorbereiten. Entsprechende Angebote machen die örtlichen Alpenvereinssektionen
.


Schwer: Technisch und/oder konditionell anspruchsvolle Wanderungen, die aufgrund ihrer Länge oder Weg-beschaffenheit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit u. gute Kondition benötigen; Streckenweise auch Felspfade mit Seilsicherung.

Der Aufstieg auf das Val Setus ist im Buch als "Schwer" eingestuft und es steht noch da: Durch das Val Setus geht es jetzt steil bergauf, im oberen Wegteil auch drahtseilversichert.

Natürlich kann man immer mehr warnen, aber wann wird das dann penetrant?

Auf wenn ich jetzt vielleicht noch jemanden auf die Füße trete: Kritik, die die Form von Fundamentalverriss annimmt ist in der Anonymität des Internet sehr einfach absetzbar. Man kann sich nicht wirklich dagegen wehren. Wenn jemand einem Buch bei Amazon eine Einsterne-Bewertung geben will, kann er das tun und als Autor muß man es hinnehmen.

Ich habe die Webseite und das Forum mit Tourenbeschreibungen gestartet als Ludwig Graßlers Buch vergriffen war und es weder einen Wanderführer noch eine Tourenbeschreibung im Internat gab. Erst 2 Jahre später kam Dumont mit einem Führer und dann hatten wir die Chance mit Ludwig zusammen das alte rote Bruckmann Buch zu machen. Rother und Conrad Stein haben unsere Ideen Jahre später aufgegriffen, nachdem München-Venedig ein Hype wurde. Ich respektiere die Arbeit die in beiden Büchern steckt und freue mich, dass München-Venedig so populär wurde. Ludwig ist zufrieden, dass der Weg nicht in Vergessenheit gerät. Insofern ist ja alles in Ordnung?

Interessanterweise beginnt jetzt gerade mit dem Erscheinen dieser beiden Bücher im Internet diese Diskussion mit Einsternebewerungen, Wörtern wie "Sch**ssbuch" und Totalverriß. Reflektiert das die Qualität? Ist das eine Buch "Fünfstern" und ganz hervorragend und das andere (das viele Wanderer nach Venedig brachte) "Einstern" und zum Wegwerfen unbrauchbar? Was passiert hier?

Beste Grüße und viel Spass auf dem Traumpfad,
Stefan

Bruckmanns Wanderführer

toyotama @, Montag, 20. August 2012, 12:03 (vor 4478 Tagen) @ slenz

Ich nehme Stefans statement als Anlass, einige schon vor über einem Jahr verfasste, aber nicht eingestellte Gedanken nun doch kund zu tun!

Venedig- München und noch mehr:
Für die, die in diesem Jahr erstmalig gehen wollen hier einige Gedanken über immer mal wieder diskutierte Dinge.
Wer mehr als 10 kg schleppt, hat entweder eine schwere Fotoausrüstung oder zu viel eingepackt!!! Ich hatte je nach Wasser/Obsttmenge zwischen 8,5 und 10kg auf dem Rücken. Ich bin fast immer alleine gegangen und kann das nur empfehlen! Man muss halt auf seinen Körper, Verstand, Seele und die Hüttenwirte hören, auf letztere besonders, wenn man wie ich nicht bergerfahren ist!
Ich (50 Jahre alt) brauche als Wegzeit etwa die in den Führern angegebene Gehzeit plus 25-50%. Zum einen bleibe ich immer mal wieder in Gedanken versunken lange stehen, um mich mit einer Blume, Gott oder mir selber zu unterhalten, Gerüche, Stimmungen, etc. aufzunehmen, zum anderen sind meine Beine (Innenlänge) nur 63 cm lang, da muss ich viiiieeeeel mehr Schritte machen. In der Ebene bin ich fast so schnell wie andere, aber in den Bergen kann ich bei steilen, unebenen Strecken abwärts, da ziemlich kurzsichtig und Gleitsichtbrillenträger, nur langsam gehen. 2008 bin ich auf dem München-Venedig Traumpfad immer eine Stunde vor den anderen losgegangen und kam eine Stunde nach denen an. Trotzdem bin ich 2010 die 1850 km Venedig-München- Prag-Potsdam-Kap Arkona auf Rügen in 96 Tagen gegangen (abzüglich 35 km mit dem Moldau-Schiff und ca. 110 km wetter- und straßenbedingt mit Bus/Zug).
Ich finde darum, das immer mal wieder aufkommende Schimpfen: "die Zeiten im Führer kann man nie schaffen" oder "ich gehe immer zwei Etappen, sonst ist mir das zu langsam" unsinnig, jeder hat eben seinen Rhythmus. Alternativ wird auch geschimpft: „die Wegbeschreibung ist unverständlich“. Jeder findet halt eine andere Beschreibung verständlich (die Hirnforschung hat übrigens bestätigt, dass Männer und Frauen Wege anders beschreiben, beziehungsweise unterschiedliche Arten der Beschreibung vorziehen!) und jeder geht mit einer anderen Motivation. Ich denke wir sollten uns freuen, dass es jemanden gab, der den Weg erstmals beschrieben hat und den Führer (egal welchen) dankbar als HILFE bei der Wegfindung, Unterkunftssuche und Etappeneinteilung nutzen! Ein Wanderführer ist eben nicht das Ergebnis einer göttlichen Verbalinspiration (auch wenn man Gottes Schutz gut brauchen kann!) Aber es soll ja auch Leute geben, die ihr Auto in den Fluss fahren, nur weil das Navi fälschlicherweise von einer Brücke statt einer Fähre spricht ;-) ! Es macht aber durchaus Sinn sich alle M-V Führer anzugucken und sich für den zu entscheiden, dessen Beschreibung für einen selbst am verständlichsten ist. Ich habe mir dann zwei verschiedene gekauft, einen mitgenommen und aus dem zweiten einzelne Seiten in Kopie. Sich die empfohlenen Karten zu kaufen ist auch sinnvoll, weil man dann auch mal einen Seitenschlenker machen kann oder wetterbedingte Umgehungen/Umfahrungen besser findet.
Und: München-Prag ist wirklich auch eine Wanderung wert! Tschechien ist wunderschön und die tschechischen Wanderkarten und Wegmarkierungen einzigartig! Auch die Strecke sächsische Schweiz bis Rügen hat unendlich schöne Landschaften, z.B. Lausitz und Rheinsberger See, um nur zwei herauszuheben! Unzureichende Ausschilderungen und Kartenfehler bei den Kompasskarten sollte man dort allerdings mit Humor nehmen!

Bruckmanns Wanderführer

Peter11, Mittwoch, 22. August 2012, 19:53 (vor 4476 Tagen) @ toyotama

Hallo Stefan,
auch ich habe die Kritik an deinem Buch unangebracht und in der Form und dem Ausmaß als absolut verletztend empfunden.
Ich bin die Tour 2009/2010 und in Teilen wieder 2010/2011 gegangen, mit den beiden Bruckmann-Büchern als Grundlage.
Ich habe hier im Forum auch schon geschrieben, daß ich auch andere MV-Führer gelesen habe, aber ihr wart eben die ersten, die diese Fernwanderung beschrieben haben.
Viele deiner o.a. Angaben kann ich nur unterstreichen...und die Hinweise in deinen Büchern bzgl. Anforderungen im Hochgebirge empfinde ich mehr als ausreichend...und auch die Gehzeiten passen...können aber eben je nach Fitnesszustand und Wetterlage differieren...
auch glaube ich, daß zwischenzeitlich so viele Leute diese Tour gehen wollen, die sich teilweise anscheinend nicht ausreichend mit den Anforderungen befassen.

Ich jedenfalls bin erst durch die Bücher von Dir und Ludwig auf diese Tour aufmerksam geworden, habe mir auch den Bildband besorgt und bin sehr dankbar, daß es Leute gibt, die sich die Mühe machen, für andere so eine Tour auszuarbeiten und kann die Bücher nur weiterempfehlen.

Vielen Dank dafür !

Peter

Bruckmanns Wanderführer

Brigitte, Dienstag, 28. August 2012, 10:02 (vor 4470 Tagen) @ Peter11

hello,
ja es gibt einige zeitangaben, die nicht 100% passen. ich habe das auf meinem weg bemerkt, aber mich jetzt nicht großartig daran gestört, weil ich sowieso nicht angenommen hatte das alles was da drinnen steht richtig sein wird. jeder geht sein eigenes thempo, dass hab ich besonders im rifugio 7 alpini bemerkt, denn dort traf ich einen österreicher der von münchen nur 12 tagen zum fuße der schiara brauchte. also leute, ein wenig mehr selbstverantwortung und klarheit über die eigenen fähigkeiten.

Bruckmanns Wanderführer

Markus @, Hamburg, Samstag, 08. September 2012, 19:49 (vor 4459 Tagen) @ Brigitte

Hallo,

ich hatte den Rother Wanderführer und kann mich daher nicht zum gesamten Inhalt äußern. Mein Weggefährte besaß allerdings den Bruckmann sowie auch die dazugehörige GPS Route, die er mir gegeben hat, da wir die sehr sympathische Wattens-Variante laufen wollten, um keinen Bus bzw. Seilbahn nehmen oder einen extra Tag einlegen zu müssen. Die GPS Route wurde auf meinem Gerät mit genau der Kilometerzahl angezeigt, die auch im Buch steht. Allerdings besteht eine Route im Gegensatz zu einem Track aus Stecknadeln, die mit geraden Linien verbunden sind. Der wahre Weg verläuft aber meist nicht auf der Geraden, so dass es am Ende schon einige Kilometer an Abweichung gab.

Die Höhenprofile würde ich ebenfalls optimieren, da sie sich wie schon häufiger kritisiert aufgrund der irreführenden Darstellung nur bedingt zur Orientierung eignen.

Ansonsten war die in der Packliste aufgeführte Isomatte meines Weggefährten völlig überflüssig und teilweise (z.B. bei engen Weidetoren) sogar hinderlich. Wir befinden uns ja hier nicht auf dem überlaufenen Teil des Jakobswegs. Notlager sind genug vorhanden, auch wenn manchmal (Lizumer Hütte) behauptet wird, dass 150 Leute zeitgleich am 8.8. in München losgelaufen sind. Die Notlager wurden nichtmal benötigt, um im normalen Lager waren am Ende sogar noch ein paar freie Betten. Eine Isomatte macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn man auch einen richtigen Schlafsack mit sich führt und vorhat zu biwakieren.

Ich wünsche den Autoren jedenfalls viel Erfolg für die kommende Ausgabe und hoffe, dass der Weg als solcher bei denen, die ihn gegenagen sind, in positiver Erinnerung bleibt und nicht die paar Fehler im Buch. Denn wenn man ganz ehrlich ist, dann ist der größte Teil des Weges sehr gut ausgeschildert und enthält ebenfalls bei den Zeiten (besonders am Brauneck) erhebliche Fehler.

Gruß

Markus

Bruckmanns Wanderführer

Doris & Siegfried @, München, Dienstag, 11. September 2012, 15:29 (vor 4456 Tagen) @ Markus

Auch wir waren dieses Jahr vom 10. Augusta an ab Hinterriss bis Belluno unterwegs und hatten die Bruckmannführer dabei - einfach weil der eher auf dem Markt war und wir langfristig geplant haben. Auch ich bin der Meinung, dass die Gehzeiten schon für eher konditionsstarke Geher angegeben sind und man sie wirklich als "reine Gehzeit" ansehen muss, also alle Blumenbetrachtungen, Fernsichtgenüsse, Fußwäschen, etc. dann noch dazu kommen.

Die Tel-Nr. habe ich ohnehin nochmal im Internet recherchiert und wenn notwendig korrigiert.

Ansonsten habe ich noch folgende Anregungen:
- Am 10.8. war das Karwendelhaus voll bis zur letzten Matratze - reservieren hat sich also gelohnt.
- In Hall haben wir im Gasthof Schatz gewohnt, da Gasthof Badl voll war. Liegt zwar auch direkt an der Bundesstraße, aber die Zimmer nach hinten sind ruhig. Zwei Busstationen ab Untermarkt in Richtung Innsbruck.
- Die Glungezer-Seilbahn gewährt leider keinen AV-Rabatt mehr. Für 2 Personen waren somit 21 Euro fällig, das fanden wir ganz schön happig. Viele Wanderer haben die Weg über die 7 Tuxer Summits gewählt und die Glungezer Hütte sehr gelobt. Wenn das Wetter passt ist das sicher eine tolle Alternative.
- Leichte Probleme hatten wir dann Tulfeinjöchl, wo ein uraltes Schild am Lifthäusl den Weg zur Gwannschafalm als gesperrt bezeichnet. Wir haben es dann ignoriert und der Weg war ohne Probleme zu begehen.
- Der Wirt vom Spannagelhaus, Christoph, war sich nicht sicher, ob er im nächsten Jahr noch Hüttenwirt ist und wie das dann mit dem Spannagelhaus weitergeht. Das wäre für alle nachfolgenden Wanderer dann aktuell zu recherchieren.
- In Stein waren wir auch im Martinhof und können das nur empfehlen, ebenso wie den Gasthof Neuwirt im nahen St. Jakob (sensationell dort die Spaghetti mit Knoblauch und Peperoncini)
- auf dem Weg vom Würzjoch zur Peitlerscharte haben wir kräftig geflucht ob der angegebenen Zeiten, aber das hat der Verfasser ja mittlerweile korrigiert.
- die nächste Etappe haben wir bis zur Pisciaduhütte verlängert und dazu ein Hinweis: der Weg durch das Val Setus ist der Abstiegsweg vom sehr populären Klettersteig Brigada Tridentina. Wenn man dort hinaufsteigt, ist man sozusagen Geisterfahrer. Wir hatten an diesem Spätnachmittag nur im oberen, seilversicherten Teil 200 (!) Personen, die uns entgegenkamen. Es blieb uns nur die Möglichkeit, frei, ohne Sicherung hinaufzusteigen, was sicher nicht jedermanns Sache ist.
- die Tissihütte haben wir auf Grund der noch frühen Tageszeit rechts liegen lassen und sind weiter bis zum traumhaft gelegenen Rifugio Valozzer. Auf der 20 Minuten entfernten Alm gibt es Südtiroler Speck und Käse mit selbstgebackenem Brot!
- Das mit dem Paket an Rifugio San Sebastiano hat tatsächlich funktioniert,ich war angenehm überrascht. Da dort ausgebucht war, haben wir im Cesare Tome übernachtet, aber das war ein Griff ins Klo. Anscheinend ist in manchen Teilen die Krise noch nicht angekommen, weil dort nach dem Motto "Hilfe, Kunde droht mit Umsatz" gearbeitet wird. Der Koch hat um halb sieben noch im Gastraum mit seiner Freundin geskypt, bevor er sich dazu herabließ die Kühltruhe nach essbarem zu durchsuchen. Draussen standen die Tiere im strömenden Regen, ebenso die Wäsche auf der Leine.
- der Abstieg von der Schiara ist vielleicht technisch nicht so schwierig für jemand, der schon ein paar Klettersteige gegangen ist, aber im Vergleich zu dem was wir hier im Karwendel, wilden Kaiser, etc. so haben, ist er richtig lang. 3 Stunden volle Konzentration auf jeden Schritt und jeden Griff, dazu noch das schwere Gepäck, das ich sonst beim Klettersteig nicht habe. Also wirklich nichts für Anfänger!
- In Belluno haben wir auch ein Paket deponiert mit frischer Kleidung - im Hotel Capello e Cadore, war auch dort kein Problem.
- noch ein Tip, für die, die noch Zeit haben: per Dolomitibus nach Feltre. Ein sehr malerisches Dorf mit alter Burg und viel Flair.
- mit dem Zug um halb acht sind wir dann morgens nach Venedig gefahren. Am Bahnhof gibt es eine Gepäckaufbewahrung - 5 Euro für 5 Stunden pro Gepäckstück. Ein kleine Stadtbesichtigung und dann mit dem Nachtzug nach Hause.

So, das war in Kürze das wichtigste ;-)
Viel Spaß und tolles Wetter für alle, die noch folgen!
Doris & Siegfried

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