München Venedig - eine andere Sichtweise Teil 1

AV Tirol ⌂ @, Tirol, Samstag, 10. September 2011, 23:53 (vor 4826 Tagen) @ Ludwig

Antwort teil 1
Hallo Jan und Gerhard! Mir war klar, dass sich auf Grund meiner Zeilen sofort wieder die Selbstversorger-Lobby melden wird. Ich habe das auch beabsichtigt, weil dieser Zustand langsam unerträglich wird.
Zu Gerhard: Man sollte einfach bei den Fakten bleiben. Die Lizumerhütte ist im Hüttentest die am meisten bewertete und eine der besten. Das sind Fakten, nicht von mir oder vom AV erfunden, sondern von (überwiegend) deutschen Hüttengästen. Wir zahlen mit unseren Hütten keinen „Tribut“ an die mehr gewordenen Mü-V-Wanderer. Ich bin selbst ein und ein halbes Mal die Route gegangen, bin jährlich auf Teilstücken unterwegs und rede mit sehr vielen dieser Wanderer auf den Hütten, die durchwegs ein sehr positives Erleben für sich konstatieren. Das es jemandem nicht gefällt, mag sein, ich hab gesagt, Ludwig tut mir leid, dass ER das nicht so empfindet wie die allermeisten anderen. Faktum ist weiters, dass mehr als 90 % der M-V-Wanderer und anderen Hütten-Trekkinggeher (Inntaler Höhenweg, Zentralalpenweg, Adlerweg und Via Alpina) auf den beiden genannten Hütten sehr zufrieden sind. Das belegen Rückmeldungen im web-Gästebuch der Hütten (www.glungezer.at), im Hüttentest, auf diversen Foren und direkt Mails an die Wirte. Also was solls? Wir lassen uns sicher nicht von einigen wenigen unsere (genannten) Hütten schlechtreden.

Ad Jan: Du irrst mit deinen 90 Prozent, auf unseren Hütten beträgt der Prozentsatz im Sommer 25 – 30 % Selbstversorger, Tendenz steigend. Im Winter ist es ganz anders. Du irrst ferner, dass sich das Problem nur bei den Tiroler OeAV Hütten bemerkbar macht, falsch es ist das gleiche auf den DAV Hütten, deren WirtInnen sich ebenso immer wieder an mich wenden, hier Abhilfe zu schaffen.
Du willst, wie viele andere, nicht zur Kenntnis nehmen, dass es eine quasi organisierte Selbstversorgerei gibt und eine unbedachte, unreflektierte und eine, die von falschen zahlen/Kosten ausgeht. Im letzten Sommer hab ich auf einer dieser Hütten ein deutsches Pärchen getroffen, sie mit noch 24 von 30 im outdoor shop eingekauften Paketen Elchfleisch um 10 Euro (lt.Packungsaufschrift), die bis Venedig reichen sollten. Er mit ähnlichem fastfood, im Tal noch schnell im Supermarkt gekauft. Beides wesentlich teurer als eine ordentliches Bergsteigeressen, das wir anbieten (nicht Würstchen mit Pürree) um 6.90 € oder noch günstiger Knödelsuppe, Knödel mit Kraut etc. Also allein die finanzielle Berechnung ist total falsch.
2. glauben viele GeherInnen irrtümlich, man könne sich auf Hütten generell selbst versorgen. Irrtum, Erstens ist es nur AV-Mitgliedern möglich, und auch von denen erwarten sich hüttenbesitzende Sektionen wie die Gesamtvereine DAV und OeAV Solidarität mit den Hütten, und zuallermindest den von DAV und OeAV gemeinsam beschlossenen Infrastrukturbeitrag von 2.50 € pro Gast und pro Tag zu begleichen. ¾ dieser Leute bezahlen das nicht, es ist stets eine Streiterei, wobei der Betrag geradezu lächerlich klein ist im Vergleich, was diese auf der Hütte kostenlos genießen wollen und auch darauf pochen.
Und Du bist genau so einer wie die 30 %, die glauben, mit der Bestellung von einem Teewasser den Begriff der „Konsumation“, wie er in der Hüttenordnung festgelegt worden ist, „wenn ein Mitglied nichts konsumiert“, umgehen zu können?.

Du ignorierst beharrlich die Kosten, die mit einem Hüttenbetrieb verbunden sind. Es ist für unsere Sektionen und Mitglieder nicht einsehbar, dass allein die Mitglieder eine Sektion, die nun mal eine Hütte zu erhalten hat, für diesen Aufwand aufkommen, ohne dass weder der Selbstversorgergast das seine dazu beiträgt, noch der Gesamtverein. Oder glaubst Du gar, dass der DAV unseren Hütten in Tirol als Ausgleich für die Selbstversorger etwas zuschießt?
Teil 2 folgt


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